DRAGONFORCE - Reaching Into Infinity
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2017
Mehr über DragonForce
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- earMusic
- Release:
- 19.04.2017
- Reaching Into Infinity
- Ashes Of The Dawn
- Judgement Day
- Astral Empire
- Curse Of Darkness
- Silence
- Midnight Madness
- War!
- Land Of Shattered Dreams
- The Edge Of The World
- Our Final Stand
Bockstark!
Meine besondere Beziehung zu DRAGONFORCE habe ich bereits in früheren Rezensionen erwähnt und spiegelt sich selbstverständlich auch in Folgender wieder. Natürlich freut es mich ungemein, dass die Multi-Kulti-Truppe um Herman Li mit einem neuen Album am Start ist. Natürlich freut es mich auch, dass der anfangs doch schmerzlich vermisste ZP Theart von einem gewissen Marc Hudson sehr gut ersetzt wurde. Und natürlich freut es mich, dass den Jungs die Lust an rasanten Power-Metal-Attacken nicht verloren hat. Doch schafft es DRAGONFORCE anno 2017 erneut, mich zu überraschen, zu begeistern, zu fesseln und vom Sockel zu reißen?
Die Antwort lautet: ja. Mit "Reaching Into Infinity" gelingt DRAGONFORCE ein bemerkenswertes Album. Ohne die Handschrift der Jungs zu verwässern, ist es eine Nuance brutaler geworden als "Maximum Overload", doch die fröhlichen Melodien, der pure Geschwindigkeitsrausch, die Spielfreude am laufenden Band und der schmale Grat zur Waghalsigkeit sind auch auf dem siebten Studioalbum präsent. Zugegeben, das Artwork ist äußerst sperrig, doch dafür gehen die Songs für geübte DRAGONFORCE-Hörer wunderbar ins Ohr. 'War!' und 'Ashes Of The Dawn' sorgen für erwähnte Brutalität, mit 'Land Of Shattered Dreams', 'Curse Of Darkness' und vor allem 'Our Final Stand' werden die Hymnenliebhaber bestens bedient und die Reise, die uns mit 'The Edge Of The World' erwartet, könnte abwechslungsreicher und spannender gar nicht ausfallen.
Dabei wirkt DRAGONFORCE einmal mehr wie ein bestens geöltes Uhrwerk: Die einzelnen Zahnräder gehen bestens ineinander über, jeder weiß, wann die anderen zum Überholmanöver ansetzen, Ruhephasen eingenommen werden, um danach wieder mit Carambo, Caracho und vielleicht auch einem Whiskey wieder zum furiosen Einsatz zu kommen. Man muss kein Freund von der Truppe sein, um zu erkennen, dass sich DRAGONFORCE in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt, den Sound konkretisiert hat, aber stets den Blick über den Tellerrand gewagt hat und niemals versucht hat, sich mit einem Nummer-sicher-Album auf den Lorbeeren auszuruhen. Und genau aus diesem Grunde bekommt "Reaching Into Infinity" auch solch eine hohe Benotung. Nicht, weil ich die Band von klein auf ("Valley Of The Damned"-Promo kam 2003 per Post) begleite, nicht, weil ich mit Herman Li einmal im Underground in Köln Guitar Hero gespielt habe (verrückte, aber wahre Geschichte!) oder ich von diesen Geschwindigkeitsrauschen nicht genug bekomme. Nein, einfach, weil "Reaching Into Infinity" ein bärenstarkes Album geworden ist.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp