DREAMSHADE - What Silence Hides
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2011
Mehr über Dreamshade
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Spinefarm / Universal Music
- Release:
- 26.01.2011
- What Silence Hides
- As Serenity Falls
- Revive In Me
- Wide Awake
- Eternal
- Miles Away
- Only Memories Remain
- Degeneration
- Erased By Time
- Open Wound
Experimentierfreudiger MeloDeath mit Nintendo-Keyboard.
Pagan Metal ohne Pagan? Nintendocore ohne Nintendo? Geht das? Allerdings. DREAMSHADE nutzen ihr Keyboard so geschickt, dass es klingt, als würde eine 64-Bit-Konsole Pagan Metal spielen. Das klingt weder nach Pagan noch nach Nintendocore, aber irgendwie doch nach beidem. Um es beispielhaft zu umschreiben: "What Silence Hides" klingt nach einer Mischung aus FINNTROLL und HORSE THE BAND mit einem Sänger, der ENSIFERUM-Petri synchronisieren könnte.
Das klingt zwar nach Spaß, ist aber durchaus ernst zu nehmende und gut gemachte Musik. DREAMSHADE sind keine Fun-Kapelle, die über Alkohol und/oder Wikinger singt. Die Melodien sind ansprechend, die Gitarrenläufe stark und gut platziert. Die Texte sind trotz Shoutings verständlich, der Gesang drängt sich nicht in den Vordergrund.
Dominiert im Opener 'What Silence Hides' noch das 64-Bit-Keyboard, hauen DREAMSHADE einem in 'As Serenity Falls' die Riffs um die Ohren. Brutalität wechselt sich mit verspielten, fast sanften Melodien ab. Der Kunstgriff: Die Übergänge sind nahtlos, aber nicht so abgehackt, wie zum Beispiel bei ARCH ENEMY. Im fortlaufenden Album wird dieses Schema fortgeführt, die Lieder sind nicht vorhersehbar, hinter jeder Ecke lauern Überraschungen.
Doch das Keyboard hat auch symphonische Elemente. Besonders spannend wird es, wenn im Hintergrund Melodiewände hochgefahren werden, während im Vordergrund die Nintendo-Musik dudelt. Zwar dominiert das Keyboard, aber auch die Gitarren haben starke Momente, die sich im späteren Verlauf des Albums häufen.
DREAMSHADE reizen ihre Keyboardspielerein stark aus. Auf Albumlänge ist das leider ein bisschen ermüdend. Ansonsten ist das, was die Schweizer hier machen, durchaus innovativ. Traditionalisten sollten die Finger von "What Silence Hides" lassen, wer aber aufgeschlossen ist und Experimente mag, trifft mit diesem Album eine gute Wahl.
Anspieltipps: As Serenity Falls, Eternal, Only Memories Remain
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Pia-Kim Schaper