EATEN BY SHEIKS - Our Last First Record
Mehr über Eaten By Sheiks
- Genre:
- Indie / Rock
- Label:
- Marvin Records / SPV
- Release:
- 31.01.2005
- Adored
- Melt Me Down
- Shake Me Off
- The Fresh
- I Like It
- Execute
- Sometimes
- Stay [Is The Word]
- This Is Why
- Say My Name
- Disco 3000
- Sleeping Bay
- My Concrete
- Perfectly
Selten hab ich in der letzten Zeit einer deutschen Band gelauscht, die sich so britisch anhört wie EATEN BY SHEIKS. Dies ist aber nicht allein auf die Tatsache zurück zu führen, dass der ehemalige SKUNK-ANANSIE-Gitarrist Ace an den Reglern saß, sondern ebenso auf den Stil der Band. Dieser bewegt sich irgendwo RADIOHEAD, BEACH BOYS, KYUSS, LOU REED und zu guter Letzt einer Brise Britpop. Zeit genug hatten sie auch, um ihren eigenen Stil zu finden, haben sie doch seit 1997 fünf CDs veröffentlicht. Neben Ricardo Cortez (v., g.) zeigen sich noch Jürgen Ufer (g.), Gomez (b.) und Helge Warnecke (dr.) für "Our Last First Record" verantwortlich.
Es gibt vielleicht kein besseres Kompliment für eine Band als dass es unmöglich ist, ihren Musikstil zu umschreiben. Am einfachsten ist es noch bei meinem persönlichen Highlight 'Stay [Is The Word]', das am ehesten von der Intensität her an RADIOHEAD erinnert. Komplizierter wird es, wenn der Anfang an KYUSS erinnert (Bass), die Harmonien an die BEACH BOYS (Backgroundgesang) angelehnt sind, und, als ob es das Normalste auf der Welt wäre, zwischendurch ein Westerngitarrenpart auftaucht. Da sage doch einer, der Job eines Musikrezensenten wäre einfach! Auf der anderen Seite gibt es auch Songs, die´s mir einfach machen, wie 'I Like It', wo der Gesang mehr als offensichtlich an LOU REED erinnert, 'Sleeping Bay', das von der Gitarrenarbeit her an die CHILI PEPPERS erinnert und dessen Beat deutlich an 'Take A Look At The Bright Side' von besagtem Mr. REED angelehnt ist. Ferner wird auch neueren Bands wie den HIVES ('Execute') Tribut gezollt. Alle Facetten menschlicher Emotionen, von zu Tode betrübt ('Sometimes') bis hin zu himmelhoch jauchzend ('Execute'), sind hier vertreten.
Das ist es letzten Endes, was die Scheibe zu etwas Besonderem macht: Ihre Vielseitigkeit. EATEN BY SHEIKS hätten auch einfach die melancholischen Songs in den Vordergrund stellen können, was aufgrund des aktuellen Erfolgs von COLDPLAY, DIDO und Konsorten eine sichere Sache gewesen wäre. Stattdessen trotzen sie dem Trend und fahren mehrgleisig, was sie hoffentlich nicht nur mir sympathisch macht.
Wer auf anspruchsvollen Independent Rock steht und auch mit melancholischen Nummern etwas anfangen kann, ist mit dieser Scheibe gut bedient. Wie die meisten guten Alben, braucht auch dieses seine Zeit, die es auch voll und ganz verdient hat.
Anspieltipps: Stay [Is The Word], I Like It, Shake Off, Melt Me Down
- Redakteur:
- Tolga Karabagli