ECLECTIKA - The Last Blue Bird
Mehr über Eclectika
- Genre:
- Black Metal / Progressive Metal
- Label:
- Asylum Ruins
- Like A Scarecrow In A Humans Field
- The Last Blue Bird
- Les Arcanes du Bien-être
- Freezing Feelings
- Equarrissage
- Asylum 835
- Shibuya
- Underhand Sophist
- Pets Of The Hysterical Lord
- Behind Antares
Die seit guten sechs Jahren aktive Band aus der Senfstadt Dijon versucht sich auf ihrem vollständigen Debüt an progressiv-avantgardistischem Black Metal mit starken elektronischen Elementen und kommt dabei auf Anhieb gar nicht mal so schlecht rüber. Die elektronischen Einsprengsel der Truppe um Multiinstrumentalist Sébastien Regnier kommen ganz gut, und wer wie ich Black Metal und HAWKWIND (man höre zum Vergleich 'Asylum 835' oder den zehnminütigen Spacetrip 'Behind Antares') nicht für völlig unvereinbar hält, der dürfte zunächst mal aufhorchen, denn wie auch die großen ARCTURUS versucht sich die französische Truppe an derlei Synthesen.
Doch was das norwegische Flaggschiff der Avantgarde in allen Punkten vollendet zelebriert, das ist bei ECLECTIKA doch über weite Strecken Stückwerk. Klar, schon beim Opener 'Like A Scarecrow' und dem folgenden Titelstück sorgen die Elektronika für ein etwas trippiges Feeling, doch der schwarzmetallisch-thrashige Anteil ist eher vorhersehbar, während ich bei den Screams von Aurélien Pers immer zwischen anerkennendem Nicken und Genervt-Sein schwanke. Nicht gänzlich unoriginell, aber auf jeden Fall ziemlich überdreht nämlich geht der Gute zu Werke. Sein weibliches Gegenstück Alexandra Lemoine ist seltener involviert und gibt auch nur relativ standardisiertes Schönsangrepertoire zum Besten. So gefällt mir auch das entspanntere Instrumental 'Les Arcanes du Bien-être mit am besten. Wenn es wie bei 'Freezing Feelings' wieder hektisch, growlend, keifend und knüppelnd abgeht, dann weiß ich dafür nicht so ganz ob ich nun anerkennend nicken soll, oder ob der gegebenen Zerfahrenheit abwinken.
Da es in der Tour weitergeht, würd ich das Fazit dahingehend ziehen, dass ECLECTIKA trotz durchaus gegebener guter Ansätze und einiger netter Ideen irgendwo zwischen überambitioniert und überfordert stecken bleiben. Auch wenn Stücke wie 'Equarrissage' ansatzweise überzeugen, so bleibt doch viel Stückwerk bei fehlenden Haken, Ankern und Heimeligkeiten, so dass unterm Strich nichts übrig ist, was nicht andere schwarzmetallisch angehauchte Avantgardisten schon überzeugender und fesselnder zelebriert hätten. Kann man sich geben, aber Essentielles findet sich im Gefieder des letzten französischen Blaulings nicht wirklich.
Anspieltipps: Like A Scarecrow, Equarrissage
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle