EDEN WEINT IM GRAB - Geysterstunde I
Mehr über Eden weint im Grab
- Genre:
- Gothic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Danse Macabre (Alive)
- Release:
- 06.05.2011
- Geysterstunde
- Moritat Des Leierkastenmanns
- Armee Der Wiedergänger
- Die Knochenmühle
- Ein Requiem In Sepia
- Feuer-Inferno (Vision Swedenborgs 1759)
- Nautilus
- Der Galgenvogel
- Gespenster-Revue Im Theater Obszön
- Friedhof Der Sterne
- Irrfahrt Durchs Leichen-Labyrinth
- Taphephobie
- Tango Mortis (feat. Jan Lubitzki) - Eden Weint Im Grab / Lubitzki, Jan
- Der Nachtalb - Eine Finstere Heimsuchung
- Gang Durch Ein Modriges Beinhaus
...und der Hörer weint am Lautsprecher...
Ein düsteres Musical, ein unvergleichliches Horror-Spektakel, der Tanz der Toten - die Assoziationen, die zum neuen EDEN WEINT IM GRAB-Epos "Geysterstunde 1 - Ein poetisches Spektakel zu Mitternacht" geweckt werden, sind sehr vielzählig. In 15 ziemlich üppig geschmückten Kapiteln erzählen Alexander Paul Blake und seine Gefährten eine finstere Geschichte, die in diesem Genre zunächst ihresgleichen sucht. Doch gerade das muss im Falle dieses Albums nicht immer von Vorteil sein...
Der vermeintlich erste Teil zur "Geysterstunde" (weitere werden sicher noch folgen), beginnt relativ ernüchternd. Klischees säumen den musikalischen Fundus, schleppende, meist lahme Arrangements versuchen, den Songs einen epischen Rahmen zu verschaffen, und obendrein ist auch die gesangliche Darbietung bisweilen dürftig - da hat man den guten Alleskönner Blake auch schon besser erlebt.
Nichtsdestotrotz übt "Ein poetisches Spektakel zu Mitternacht" einen gewissen Reiz aus. Gerade in der Mitte baut die Gothic-Band einige interessante Spannungsbögen auf, kann sich sogar gelegentlich auf eine anständige, fast schon hymnische Hookline einlassen ('Friedhof der Sterne') und nutzt die Atmosphäre schließlich auch für einen etwas runderen Stimmungsaufbau.
Doch was geschieht zuvor? Schwierige Geschichten wie 'Moritat des Leierkastenmanns' sind nicht ausgereift, ein schleppender Song wie 'Armee der Wiedergänger' wirkt mit seiner pompösen Instrumentierung viel zu schlicht, und dass sich hier und dort auch eine Menge Kitsch einschleicht, begünstigt durch die wirklich mäßigen Keyboard-Sounds, macht das selbst ernannte Spektakel bei weitem nicht so spektakulär, wie es der Name suggeriert. Warum wird die Kehrseite erst später offenbar? Schwer zu sagen, allerdings ist "Geysterstunde 1" im Begriff, sich zu steigeern, noch eine Menge aufzuarbeiten und schließlich doch zu befriedigen. Ein Album, das also mit jedem weiteren Durchgang wächst? Ja, das trifft definitiv zu, auch wenn die schwachen Momente der ersten Album-Minuten nicht einfach so ausgeblendet werden können. Dennoch sollte man nicht den Fehler begehen, den neuen Silberling vorschnell zu kritisieren, da sich letzten Endes zu viel echtes Potenzial auf ihm verbirgt. Unterm Strich muss man allerdings sehen, was diese Platte hätte sein können, und was sie insgesamt nur ist. Denn der Unterschied zu einem möglichen Meisterwerk und einem guten, aber nur zeitweise wirklich überzeugenden Album ist dann doch etwas größer.
Anspieltipps: Friedhof der Sterne, Taphephobie, Gang durch ein modriges Beinhaus
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes