EDEN WEINT IM GRAB - Na(c)htodreise
Mehr über Eden weint im Grab
- Genre:
- Dark Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Black Blood Records / Einheit Produktionen (Soulfood)
- Release:
- 30.03.2017
- TraumTod
- Bon Voyage (Ein sonderbares Begräbnis)
- Die astrale Wildnis
- Der Jenseitstroll
- Das Höllentor
- Limbus
- Der Exitus der Schlangen
- Kahnfahrt auf dem Acheron
- Legionen Luzifers
- Die verwaiste Wüstenstadt
- In der Totentaverne
- Aevum
- Sternenmenschen
- Das große Mysterium
- Epilog
Sinsistre Reise durchs Jenseits.
Höllenfeuer, Astralkörperreise oder eine musikalische Führung durch die neun Kreise von Dantes Inferno - welche Vorstellung des Daseins nach dem Tod darf es denn sein? Auf "Na(c)htodreise", dem neuen Konzeptalbum von EDEN WEINT IM GRAB widmen sich die Dunkelmetaller dem Geheimnis postmortaler Existenz. Eine sinistre Erfahrung, der die Berliner mit der ihnen eigenen Mischung aus Augenzwinkern, metallischer Härte und erhabener Würde begegnen.
Fast schon kammermusikalisch und wie aus einem morbiden Kabarett führt Sänger Alexander Paul Blake durch die verschiedenen Stücke, denen Cello (Meyster M. Melicus) und Violine (Kalila Karussell) den Glamour längst vergangener Zeiten verleihen. Von einer schieren Kopie der Nostalgie kann jedoch bei Weitem nicht die Rede sein, dafür sorgen die harten Riffs und druckvollen Hook-Lines aus den Fingern der Saitenhexer Ivar Rabenfeder und Dr. Eckstein. Nicht zu verschmähen ist jedoch auch der tighte Einsatz vom Herrn der Becken, Zeus X. Machina. Vor allem beim schwungvollen Jenseits-Trinklied 'Totentaverne' verleiht er dem rasanten Refrain ordentlich Auftrieb - ein wilder Ritt durch die Freuden der körperlosen Orgien.
Ohnehin offenbart sich "Na(c)htodreise" als ebenso vielfältig und facettenreich wie die zahlreichen Jenseits-Stationen, die sie aufgreifen: Ob fast schon traditionelle Ohrwurm-Schunkler wie der Chorus zu 'Bon Voyage' oder das western-affine 'Die verwaiste Wüstenstadt', mit jedem Lied erzählt EDEN WEINT IM GRAB nicht nur lyrisch, sondern auch musikalisch eine neue Geschichte, die mich mal zum Schaudern, mal zum Mitwippen und manchmal auch zum gebannten Zuhören verführt. Sinnlich, schockierend, frivol.
Die altbekannte Frage, was denn nun wirklich nach dem Tod kommt, beantwortet auch die "Na(c)htodreise" zwar nicht eindeutig - doch malt EDEN WEINT IM GRAB mit dem Konzeptalbum eine Welt, die längst nicht so trist und grau wirkt wie weithin wahrgenommen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Leoni Dowidat