EDGE OF SANITY - Infernal (Re-Release)
Mehr über Edge Of Sanity
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Century Media
- Release:
- 28.02.2025
- Hell Is Where The Heart Is
- Helter Skelter
- 15:36
- The Bleakness Of It All
- Damned (By The Damned)
- Forever Together Forever
- Losing Myself
- Hollow
- Inferno
- Burn The Sun
- The Last Song
- Losing Myself (Demo 1996)
- Forever Together Forever (Demo 1996)
- Moonshine (Remaster 2024)
- Human Abberation (Live In Esbjerg 1991)
- Tales... (Live In Esbjerg 1991)
- Angel Of Distress (Live In Esbjerg 1991)
- The Dead (Live In Ebsjerg 1991)
- Everlasting (Live In Esbjerg 1991)
- Impulsive Necroplasma (Live In Esbjerg 1991)
- A Curfew For The Damned (Live In Esbjerg 1991)
- Decepted By The Cross (Live In Esbjerg 1991)
- Immortal Souls (Live In Esbjerg 1991)
Neuauflage eines eher ungeliebten Werkes.
In der nachtäglichen Betrachtung kommt "Infernal" definitiv eine ganz besondere Bedeutung zu, jedoch nicht im positiven Sinne. Denn im Grunde genommen beschreibt die 1997 erstveröffentlichte Platte den schleichenden Untergang einer der größten und wichtigsten Melodic-Death-Metal-Combos in elf mehr oder minder eigenartigen Kompositionen. Dan Swanö und sein Team galten als innerlich zerrissen, die Kommunikation erfolgte nur noch über Umwege, und der schizophrene Charakter der Platte spiegelt diese Differenzen auch immer deutlicher wieder.
Das Mastermind selbst hatte im Zuge seiner zahlreichen Nebenprojekte längst mit dem klassischen Sound seiner Band abgeschlossen, sodass einige Tracks, in denen die eigenen Wurzeln noch etwas stärker aufblitzten, eigentlich eher als Zugeständnisse gelten, wohingegen seine schleppende Hinwendung zu progressiven Sounds hier ebenfalls Verwendung finden sollte, aber irgendwie nichts ins Gesamtkonzept passen wollte. Das Resultat ist schließlich ein Album, auf dem alle Protagonisten gleichberechtigt agieren wollten, aber musikalisch keinen klaren Konsens mehr hatten - und auch wenn "Infernal" selbst heute noch so manche Melo-Death-Truppe in die Schranken weisen kann, hat es mit dem klassischen Stoff von EDGE OF SANITY nur noch marginal etwas am Hut.
Mit der neuen Abmischung können diese Eigenschaften natürlich nicht völlig geglättet werden, allerdings ist die Scheibe in ihrer posthumen Präsentation nun noch eine Spur roher und zumindest klangtechnisch eher das, was man von EDGE OF SANITY erwarten würde. An der teils durchschnittlichen Qualität des Songmaterials ändert das aber freilich nichts, sodass der Re-Release paradoxerweise lediglich wegen des wirklich tollen Bonusmaterials interessant wird. Hier finden sich neben einigen Demos später verwendeter Stücke nämlich ein cooler Ausschnitt eines frühen Konzerts im schwedischen Esbjerg, bei dem primär Nummern der Anfangstage zum Zuge kommen. Der Sound ist zwar vergleichsweise roh, allerdings fühlt man hier noch das eigentliche Naturell dieser Band, die im späteren Verlauf ja nur noch sehr selten die Bühne entern sollte.
Knapp drei Dekaden später ist "Infernal" sicherlich immer noch keine absolute Pflichtanschaffung, aufgrund der zahlreichen Extras dieser Neuauflage aber dennoch die Investition wert. Neueinsteiger in Sachen EDGE OF SANITY sollten sich aber dennoch zunächst mit "Purgatory Afterglow" und "The Spectral Sorrows" beschäftigen, auf denen die Signatur der Truppe nach wie vor am schärfsten ist!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes