EDGE OF SANITY - Purgatory Afterglow (Re-Release 2024)
Mehr über Edge Of Sanity
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- Label:
- Century Media Records
- Release:
- 21.06.2024
- Twilight (Remaster 2024)
- Of Darksome Origin (Remaster 2024)
- Blood-Colored (Remaster 2024)
- Silent (Remaster 2024)
- Black Tears (Remaster 2024)
- Elegy (Remaster 2024)
- Velvet Dreams (Remaster 2024)
- Enter Chaos (Remaster 2024)
- The Sinner And The Sadness (Remaster 2024)
- Song Of Sirens (Remaster 2024)
- Until Eternity Ends (Remaster 2024)
- Eternal Eclipse (Remaster 2024)
- Bleed (Remaster 2024)
- Invisible Sun (Remaster 2024)
- Twilight (Remix 2024)
- Of Darksome Origin (Remix 2024)
- Blood-Colored (Remix 2024)
- Silent (Remix 2024)
- Black Tears (Remix 2024)
- Elegy (Remix 2024)
- Velvet Dreams (Remix 2024)
- Enter Chaos (Remix 2024)
- The Sinner And The Sadness (Remix 2024)
- Song Of Sirens (Remix 2024)
- Until Eternity Ends (Remix 2024)
- Eternal Eclipse (Remix 2024)
- Bleed (Remix 2024)
- Invisible Sun (Remix 2024)
So muss der Re-Release eines Klassikers aussehen!
Wir leben in der Zeit der großen Reunions, in der selbst unmöglich geglaubte Dinge wie eine Rückkehr von PANTERA möglich sind, weshalb ich auch die Hoffnung auf eine Rückkehr der legendären schwedischen Death-Metaller EDGE OF SANITY zumindest nicht restlos aufgegeben habe. Klar, das kurzlebige Revival, das von Produzenten-Legende Dan Swanö 2003 mit dem Album "Crimson II" im Alleingang durchgeführt wurde, war nicht wirklich erfolgreich, aber eine Reunion-Tour mit den Klassikern könnte mit Sicherheit kleinere Hallen in ganz Europa füllen. Doch auch, wenn wir darauf weiterhin warten müssen, gibt es für Fans der Schweden zumindest einen kleinen Lichtblick, denn Century Media Records legt nun zumindest die Alben in umfassenden Reissues erneut auf. Den Anfang macht dabei "Purgatory Afterglow", das ursprünglich im Juli 1994 als viertes Album der Bandgeschichte das Licht der Welt erblickte.
Wie immer ist bei einer Neuauflage die zentrale Frage, was den Fans denn nun geboten wird, denn über die musikalische Klasse des Silberlings gibt es eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Solltet ihr nämlich Kracher wie 'Elegy', 'Black Tears' (ja, das ist keine Eigenkomposition von HEAVEN SHALL BURN!) oder 'Silent' hören und dabei nicht unweigerlich die Nackenmuskeln in Bewegung setzen, dann könnt ihr mit schwedisch geprägtem und melodischem Death Metal nicht viel am Hut haben. Und selbst wenn ihr die knüppelharten Vertreter dieser Spielart nicht liebt, hat EDGE OF SANITY wegweisende Tracks wie 'Blood-Colored' im Gepäck, deren Klargesänge schon in den frühen Neunzigern den späteren Weg des Genres vorzeichneten. Und solltet ihr auf ausladende Epen stehen, dann darf ich euch 'Velvet Dreams' mit seinen klagenden Gitarrenleads wärmstens ans Herz legen - was für ein erhabener und wunderschöner Song!
Soviel zum famosen Songmaterial, das uns 2024 auf gleich zwei CDs angeboten wird, die beide jeweils die gleiche Trackliste aufweisen. Selbige umfasst das reguläre Studioalbum mit allen zehn Songs und fügt zusätzlich die vier Lieder der "Until Eternity Ends"-EP hinzu, die den Rückblick auf diese Phase der EDGE OF SANITY-Geschichte komplettieren. Aber warum gibt es den gleichen Inhalt auf zwei CDs? Nun, für den ersten Silberling wurde das originale Songmaterial von Dan Swanö einem kompletten Remastering unterzogen. Diese Scheibe sollte besonders für Puristen interessant sein, erhält sie doch den rohen Charme und ungeschliffenen Charme der Erstauflage, transportiert selbige aber in Sachen Klarheit und Lautstärke in die Neuzeit. Das sorgt insgesamt für ein sehr schönes Hörerlebnis, das ich der Originalauflage jederzeit vorziehen würde. Die zweite CD geht dann sogar noch einen Schritt weiter und präsentiert uns einen kompletten Remix der originalen Spuren, bei dem Mr. Swanö sich deutlich mehr Freiheiten herausgenommen hat. Dabei bleibt auch hier der Charme des Originals im Kern erhalten, doch gerade die Gitarren und das Schlagzeug profitieren massiv von den modernen Mix-Möglichkeiten und klingen allesamt deutlich wuchtiger und runder. Insgesamt sorgt das für einen deutlich dichteren Klang der Scheibe, der ebenfalls bei der Lautstärke deutlich näher an heutigen Standards operiert. Teils vergisst man dabei tatsächlich komplett, dass man es hier mit einem dreißig (!) Jahre alten Album zu tun hat, wenn die Klassiker mit klanglicher Frische aus den Boxen hämmern und noch einmal klar machen, dass das Songmaterial heute noch genauso relevant ist wie im Jahr 1994.
Ob euch persönlich diese Überarbeitung zu weit geht, müsst ihr am Ende selbst entscheiden. Fest steht aber, dass man "Purgatory Afterglow" noch nie so gehört hat wie auf diesem umfassenden und toll aufgemachten Re-Release. So lohnt sich für mich auch ein Kauf, selbst wenn ihr das Album bereits im heimischen Regal stehen habt, denn von dieser sinnvollen Aufarbeitung eines Klassikers können sich so manche Reissues eine dicke Scheibe abschneiden. Und solltet ihr diesen Kracher des schwedischen Todesstahls noch nicht besitzen, ist ein Kauf sowieso Pflicht, denn EDGE OF SANITY gehört in jede gut sortierte Melodic-Death-Sammlung!
- Redakteur:
- Tobias Dahs