EISBRECHER - Eisbrecher
Mehr über Eisbrecher
- Genre:
- Electro Rock
- Label:
- ZYX Music
- Release:
- 26.01.2004
- Polarstern
- Herz steh still
- Willkommen im Nichts
- Schwarze Wittwe
- Ruhe
- Angst?
- Fanatica
- Taub-Stumm-Blind
- Dornentanz
- Hoffnung
- Eisbrecher
- Frage
- Zeichen der Venus
- Mein Blut
- Sakrileg 11
- Fanatica (Club Mix)
Der Ausstieg von Alexx Wesselsky bei MEGAHERZ war für viele Fans der Gruppe ein herber Schlag, kam er doch zu einem Zeitpunkt, an dem die Band eine stetig anwachsende Fanschar auf ihre Seite ziehen konnte und immer mehr dem Underground entfliehen konnte. Doch genau diese Fans dürfen nun aufatmen, denn mit seinem neuen Projekt EISBRECHER knüpft Alexx nahtlos an vergangene Tage an und macht mit dem selbstbetitelten Debüt exakt dort weiter, wo er vor zwei Jahren mit MEGAHERZ aufgehört hat.
Zusammen mit seinem alten Weggefährten Noel Pix (auch ex-MEGAHERZ), der für das Programming und den Instrumentalbereich zuständig ist, hat er eine Scheibe eingespielt, auf der sich mehr als ein halbes Dutzend potenzieller Club-Hits befindet. Das Rezept hat sich dabei nicht verändert: Knallharte Beats treffen auf dezente Gitarren und irgendwo dazwischen befinden sich diverse Samples und ein flächendeckendes Keyboard. Im Vordergrund steht aber natürlich der tiefe Gesang von Wesselsky, der mich immer wieder an den verstorbenen Popstar FALCO erinnert, was aber keineswegs negativ gedeutet werden sollte.
Besonders stark ist Wesselsky dann, wenn er sein Stimmvolumen ausnutzt und die Refrains mit kraftvollem und vor allem melodischem Gesang gestaltet, wie z.B. bei `Herz steh still´ oder `Frage´, zwei der eingängigsten Songs auf "Eisbrecher". Übnerhaupt sind die Nummern trotz der maschinellen Härte überraschend eingängig ausgefallen und bereits beim zweiten Durchlauf kann man so einige Texte mitsingen.
Und damit wären wir auch schon beim nächsten Punkt: Die Texte. Wesselsky hat wiederum einige intelligente, teils provokante aber niemals pseudo-intelektuelle Lyrics verfasst, die von individuellen und zwischenmenschlichen Gefühlszuständen in einer immer kälter werdenden Welt handeln und auch einigen Ansporn zum Nachdenken geben.
Abgerundet wird die Platte dann mit den beiden größten Hits `Willkommen im Nichts´und `Eisbrecher´, die auf jeden Fall das Potenzial haben, kommerziell zu punkten. Auch das tanzbare, mit einem poppigen Refrain ausgestattete `Fanatica´ schlägt in eine solche Kerbe, ebenso das spannungsvolle `Zeichen der Venus´. Abgesehen von den beiden Instrumental-Stücken (bei insgesamt 16 Songs durchaus legitim) und dem durchschnittlichen `Dornentanz´ haben EISBRECHER somit ein durchweg überzeugendes Album eingespielt, welches Fans von MEGAHERZ blind abgreifen können, welches aber auch jeden Fan der Neuen Deutschen Härte begeistern sollte.
Willkommen zurück, Alexx!
Anspieltipps: Willkommen im Nichts, Eisbrecher, Herz steh still, Frage
- Redakteur:
- Björn Backes