EISBRECHER - Schock (Live)
Mehr über Eisbrecher
- Genre:
- NDH
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Sony
- Release:
- 25.09.2015
- Intro Maschine
- Volle Kraft voraus
- So oder so
- Antikörper
- Willkommen im Nichts
- 1000 Narben
- Fehler machen Leute
- Noch zu retten
- Amok
- Leider
- Prototyp
- Rot wie die Liebe
- Himmel, Arsch und Zwirn
- Schock
- Schwarze Witwe
- Zwischen uns
- Vergissmeinnicht
- This Is Deutsch
- Eiszeit
- Verrückt
- Färberspiel
- Miststück
- Schlachtbank
Lohnenswerte Eiszeit
Peu à peu, von 2002 bis zum heutigen Tage, hat sich EISBRECHER zu einer festen Größe der NDH und deutschsprachigen Musik im Allgemeinen gemausert. Unzählige Konzerte, sechs knackige Studioalben und der Gewinn einer enormen Fanschar sind das Ergebnis von jahrelanger harter Arbeit. Am Anfang dieses Jahres erblickte "Schock" und somit eines der stärksten Alben der Wesselsky-Mannschaft das frostige Licht der Welt. Anschließend ging es für sie quer durch Deutschland. So machte EISBRECHER auch Halt im erdwürdigen Circus Krone, wo die Band ein atmosphärisches Stimmungsfeuerwerk par excellence in den Münchener Nachthimmel abfeuerte. Ihr glaubt mir nicht? Nun, dann könnt ihr nun selbst Zeuge dieses Konzertabends werden, denn EISBRECHER hielt dieses fest, ergänzte es um einige Boni und wirft es uns in Form von "Schock (Live)" nun zum Fraß vor. Nach mehr als 13 Jahren Bandgeschichte wurde es auch langsam höchste Zeit für ein visuell festgehaltenes Konzert der Jungs.
Dass bei EISBRECHER die Qualität einen hohen Stellenwert hat, ist nichts Neues. So kommt "Schock (Live)" bild- und tontechnisch hervorragend rüber, die eiskalte Januar-Atmosphäre wurde wunderbar festgehalten und verwandelt nun die letzten Sonnenstrahlen des Oktobers in eine harte Eislandschaft. In ihrem 23-teiligen Set setzt die Mannschaft – allen voran natürlich Wesselsky – ihre Stärken wunderbar in Szene. Es herrscht ein reger Austausch zwischen tobender Fanschar und Band, der EISBRECHER-Fronter ist sich um keinen Kommentar zu schade und dank mehr als ausgewogener Setliste bleibt kein Fanauge trocken. Natürlich steht mit 'Schock', '1000 Narben' oder 'Zwischen uns' vor allem das noch aktuelle Schaffenswerk im Vordergrund und speziell das abschließende 'Schlachtbank' macht mächtig Laune. Doch auch die Prä-"Schock"-Ära wird ausgiebig zelebriert. Ob wir nun Frühmaterial der "Eisbrecher"-Scheibe vor der heimischen Flimmerkiste bestaunen dürfen ('Willkommen im Nichts'), ich mit 'Eiszeit' und 'Amok' meine persönlichen Diskographie-Lieblinge feiern kann, oder mit 'Volle Kraft voraus' und 'So oder so' nicht ganz so häufig gespieltes Material das Münchener Publikum verzückt wird - hier kommt im Grunde jeder auf seine Kosten. EISBRECHER wirkt dabei wie eine sehr gut geölte Maschine: Hier sitzt jeder Ton, die Atmosphäre kocht, München frisst den Burschen aus der Hand.
Der zweite Rundling setzt der gesamten Veröffentlichung jedoch noch die (Circus) Krone auf: Wir erfahren beim Bonus-Material – einer umfangreichen Tour-Dokumentation – sehr viel über den Humor und das Miteinander der gesamten Band. Mit Kommentaren, raren Einblicken in das Geschehen hinter der Bühne sowie einem Wesselsky auf dem Hochpunkt seiner Laune bekommt der zweite Rundling einen sehr sympathisch Touch, der die Band entsprechend noch charismatischer wirken lässt. So lässt "Schock (Live)" keinerlei Wünsche offen: Das Konzert auf CD 1 ist EISBRECHER, wie man die Band kennt und mit all ihren elektronischen, rockigen, harten, aber auch fannahen Zügen liebt, das Material auf CD 2 dient der perfekten Ergänzung und zeigt EISBRECHER zusätzlich von einer mir bis dato unbekannten Seite. Wer sich also auf die kommende Eiszeit einstellen will, ohne dabei in Apathie zu versinken, der ist bei "Schock (Live)" an der richtigen Adresse.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp