EISHEILIG - Die Gärten des Herrn
Mehr über Eisheilig
- Genre:
- Gothic Metal
- Label:
- Napalm / SPV
- Release:
- 24.11.2003
- Wahntrieb
- Mein Land
- Die Kraft
- Hoch auf
- Tief begraben
- Die Sonne über uns
- Über tausend Sternen
- Flieg
- Es kommt der Tag
- Nebelreich
- Nordtal
Das 2001 erschienene und selbstbetitelte Debüt von EISHEILIG konnte bereits eine Fangemeinde für die Band gewinnen, nun legen die Jungs aus Bochum mit "Die Gärten des Herrn" satt nach und gehen auch in Sachen Produktion und Promotion in die Vollen. Zwar musste man sich zwischenzeitlich von Gitarrist Hardy trennen, aber wider Erwarten ist die aktuelle Veröffentlichung noch knackiger ausgefallen, die Songs rocken kräftig daher und kommen größtenteils straight auf den Punkt. EISHEILIG bieten eine Mischung aus Gothic, Rock und Metal in modernem Klanggewand, mit ordentlichem Riffing und doomigen Elementen sowie Anteilen der Neuen Deutschen Härte, aber auch Melancholie und Schwermut sind weiterhin im Werk der Bochumer zu finden.
Dabei geht man sehr abwechslungsreich zu Werke und bietet innerhalb der – erneut in deutscher Sprache gehaltenen – Songs verschieden kräftige oder schnelle Passagen, die sehr atmosphärisch aufgebaut sind und gerade nach mehrfachem Hören ihren Charme entfalten. Die Grundstruktur der Songs untereinander ist recht ähnlich gehalten; hier hätten EISHEILIG gern noch ein wenig experimentieren können. Die Texte selbst, die unter anderem mit mythischen und religiösen Bildern spielen, gehen völlig in Ordnung (Deutsche Lyrik ist ja immer eine wacklige Sache, wenn sie von Künstlern kommt, die vornehmlich Musik zu machen pflegen und weniger der Dichterzunft angehören.), nur der Gesang will mich nicht vollends überzeugen. Die warmen, dunklen Passagen werden von Dennis' Stimme passend intoniert, aber in den kräftigeren Teilen hätte ich mir Unterstützung von einem tiefer und härter singenden Barden gewünscht; Duette mit einem Growler wären stellenweise fabelhaft platziert gewesen. Dafür ist die Symbiose aus Synthesizer-Stimmen und Gitarrenwänden eine Pracht.
Davon unabhängig ist hier ein rundum gelungenes Werk entstanden, das so schnell nicht an Anziehungskraft verliert und atmosphärische Welten erschaffen kann, die zwischen melancholischem Gothic und treibendem Rock und Metal vielerlei zu bieten haben – unter anderem so manch packenden Dauerbrenner wie das brillante und energiegeladene "Die Kraft", das hypnotische "Wahntrieb" oder die leckere Halbballade "Tief begraben". Unbedingt reinhören.
Anspieltipps: Wahntrieb; Die Kraft; Tief begraben
- Redakteur:
- Andreas Jur