EKTOMORF - I Scream Up To The Sky
Mehr über Ektomorf
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Silverdust
- Release:
- 10.06.2002
- I Scream Up To The Sky
- You Leech
- Fire
- I Miss You
- An Les Devla
- I'm Free
- A Hard Day's Night
- If I Weren't
- Fajdalom Könnyei
- You Are
- Scum
- Serial Men
- Blood In Blood
Sowohl EKTOMORF als auch APOCALYPTICA machten sich durch unkonventionellen Metal einen Namen. Wobei EKTOMORF eher durch ihre Herkunft aus der Rolle fielen, und durch ihre Art, ihre Herkunft in ihre Musik einzubringen. Mittlerweile ist das Markenzeichen bei beiden Bands ausgelutscht, und der nächste Schritt wäre eine Weiterentwicklung. Während Apocalyptica mit ihrem Versuch, Cello-Metal mit Gesang zu mischen, kläglich versagten, taten und tuen EKTOMORF es ihren Vorbildern von Sepultura gleich und bastelten ein bisschen am eigenen Sound herum.
Die Ungarn hielten schon auf ihren vorigen Alben viel von Metal der härteren Gangart, und auf "I Scream Up To The Sky" ändert sich nix daran. EKTOMORF fahren das volle Brett, das ihnen schon auf etlichen Festivals begeistertes Echo entgegenkommen ließ. Die Weiterentwicklung der Band ist nicht zu überhören.
Der Sound klingt um einiges strukturierter, die Fähigkeit mit den Instrumenten umzugehen um ein Vielfaches verbessert und die technischen Hilfsmittel blieben diesesmal nicht ungenutzt.
Der Sound ist der Hammer: Harte Riffs, die in heftigen, dröhnenden Passagen den Boden beben lassen oder zu fetten Reissern mutieren, lassen nichts zu wünschen übrig. Bassist Csaba tut sein Bestes, um sich unter den dominanten Mitspielern ein eigenes Plätzchen zu sichern und hält die Saiten stets in Bewegung, Drummer Jòzsef scheint zwar irgendwie nix von der technischen Weiterentwicklung abbekommen zu haben, jedoch zertrümmert er jegliche Kritik durch gekonnte Tempowechsel und fieses Rumgeknüppel.
Jetzt kommt der Lachfaktor: In "You Leech" oder "An Les Devla" mogelt sich tatsächlich ein Turntable in den Sound. Das ist genau der Moment, wo man hart schlucken muss - oder einen gewaltigen Lachkrampf kriegt. Nicht nur, dass die Scratcheinlagen einfach nur billig und zu kurz sind, um wirklich überzeugen zu können, sie haben da auch überhaupt nichts zu suchen. Zusammen mit den in den Liedern verstreuten kurzen Tribal-Einlagen fragt man sich ernsthaft ob sich die Jungs an SOULFLYs "Primitive" nicht verschluckt haben. Im Ernst, so was ist keine Weiterentwicklung, das sind kleine Experimente, die unnötig auf diese Platte vertreten sind. Billig. Da klingt selbst die Folkloreeinlage "Fájdalom Könnyei" noch besser.
Ansonsten ist die Platte wahrscheinlich das beste, was man an unkonventionellem Trash-Metal kriegen kann, Streitkolben in Gitarrenform nehmen im Hörerhirn schon nach dem Intro die Überhand, und Shouter Zòltan überzeugt durch beinahe perfektes Gegröhle. Die Platte ist geil, im Ernst, durch das ganze Album zieht sich der Eindruck, dass EKTOMORF ihr Potential genutzt haben und ein fettes Album produzierten, welches definitiv von der Art und Weise einer "Chaos A.D." geprägt zu sein scheint.
Anspieltipps: I Scream Up To The Sky, I'm Free, Scum
- Redakteur:
- Michael Kulueke