ELA - Make My day
Mehr über Ela
- Genre:
- Rock/Pop
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Rock Up
- Release:
- 08.05.2009
- Mad About Your Love
- Who (Won't You Tell Me)
- When Love's Gone
- Dynamite
- Love
- Queen Of The Deep
- I Don't Mind
- Rise To Fall
- One Wish
- Here To Stay
Sollte diese Scheibe unerwarteterweise und trotz meiner ausdrücklichen Abschreckung Gewinne abwerfen, bitte dazu nutzen, eine andere Einnahmequelle als Singen aufzutun.
Tolle Geschichte: Ein Mädel, das schon immer Musik machen wollte, fühlte sich einfach nicht glücklich im normalen Job. Und dass trotz guter Noten in Schule und Ausbildung. Ach ja, herzerweichend. Das funktioniert bei Disney oder Pixar, aber im richtigen Leben? Aber weiter geht es im Klischee: Danach kam das übliche Orakel, in diesem Fall eine offensichtlich zu liebenswürdige Gesangslehrerin, die den Fehler machte, der zu "Make My day" führte: Sie lobte eben jenes Mädchen nämlich ob ihrer Stimme. Zur Ehrenrettung der Jodel-Hilfe kann man anführen, dass nicht bekannt ist, in welchem Alter dieses Lob ausgesprochen worden ist. Vielleicht war ELA, so hieß nämlich das plärrende Gör, ja erst fünf. Da kann man so einen Fehler schon mal begehen.
Das ändert jedoch nichts daran, dass mir jetzt ein Album der hübschen Dame vorliegt, das zu allem Überfluss auch noch ihr zweites ist (siehe hier). Stilistisch kann man es relativ einfach einordnen, indem man schaut, mit wem ELA schon auf Tour war: BONFIRE, DORO, MOTHER’S FINEST. Aber auch: BONNIE TYLER und CHRIS NORMAN. Na, klingelt’s? Richtig. Möchtegern-Rock für über Sechzigjährige. Da kämpft der Herzschrittmacher um Mäßigung, und der Herzkasper ist gleich um zwei Wochen verschoben, wenn Opa davon träumt, dass sein Enkel auch mal so ein wildes Mädchen nach Hause bringen würde statt der trübsinnigen Metallvisagen mit Kajalrahmen.
"Make My Day" ist ein angemessen produziertes, mainstreamiges, unspektakuläres Pop-Rock Album geworden, das vor allem an einer Sache krankt: ELAs Gesang. Die Songs selbst pendeln zwischen belanglos und furchtbar, manchmal auch erträglich und tendieren im Falle von 'Dynamite', 'I Don’t Mind', 'Out Of Time' und 'Sweetness' sogar in Richtung ordentlich, lassen aber für sich niemanden vom Rätselheft aufblicken. Doch ELA ist hörbar überfordert und klingt angestrengt, dabei sogar gelegentlich neben der Spur. Am Schlimmsten ist gleich der zweite Song, 'Who (Won’t You Tell Me)'. Leute, das muss doch jemand gehört haben. Und der Versuch, mal eine dreckige Rockröhre zu bieten, geht bei 'Here To Stay' mit Karacho ins Beinkleid.
Da fällt es schon kaum noch ins Gewicht, dass UFOs Klassiker 'Queen Of The Deep' vom "Phenomenon"-Album ebenfalls dran glauben musste. Wenn man diesen Song mit Phil Mogg kennt, ist das hier ein Affront. Die liebe ELA hat sogar ein paar Songs mitgeschrieben, und sich für den Mix Tony Carey und für einen Song J.R. Blackmore gesichert, was aber auch nur eine Zweitverwertung des Songs der EP ist, aber das sind nur die Verzierungen auf dem Kuchen. Letzterer wird aber selbst am Kindertisch wohl übrig bleiben, und da geht sonst alles weg. Denn am Ende hat diese Scheibe den gleichen Nervgrad wie eine AVRIL LAVIGNE-Platte, nur singt Avril um Längen besser. Leider kann ich daher nur von "Make My Day" abraten und hoffe, für möglichst viele diesen Tag gerettet zu haben.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger