ELLENDE - Todbringerin
Mehr über Ellende
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- AOP (Edel)
- Release:
- 30.08.2024
- Am Sterbebett der Zeit
- Ballade auf den Tod
- Verehrung
- Scherben Teil I
- Scherben Teil II
- Versprochen...
- Verachtung
- Am Ende stirbst du allein
Exhumierung für einen guten Zweck.
Wer ELLENDE schon etwas kennt, wird dem Albumtitel "Todbringerin" Vertrautes abgewinnen können. "Todbringer" war das letzte Album aus dem Jahr 2016, bei dem ELLENDE noch bei Talheim Records unter Vertrag stand. Nun gibt es eine neue Fassung der Songs, die neu aufgenommen und teilweise auch etwas umarrangiert wurden. Hintergrund ist ist die Tatsache, dass die Rechte des vergriffenen Albums nicht bei Band oder dem aktuellem Label liegen und die Daten angeblich auch nicht mehr vorhanden sind. Da das ursprüngliche Album bei uns noch nicht besprochen wurde, schlagen wir somit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.
ELLENDE ist im Prinzip das Ergebnis einer fiktiven Songwriting-Session von Tilo Wolff und Ludwig Hirsch († 2011). Stell euch also vor, atmosphärischer Post Black Metal trifft auf 'Komm großer schwarzer Vogel' und 'Tränen der Sehnsucht'. Das wird nicht jedermanns Geschmack treffen, ist aber sowohl musikalisch als auch inhaltlich von hoher Qualität geprägt. Das minimal veränderte Klanggewand passt dabei ebenso gut zu den Liedern wie auch schon beim "Todbringer". Es zeigt uns natürlich nur die aktuelle ästhetische Form ELLENDEs, denn seit der damaligen Veröffentlichung gibt es mit "Lebensnehmer" und "Ellenbogengesellschaft" zwei Platten, die die Stärken des melancholischen Black Metals noch besser präsentieren. Man denke dabei nur an 'Ruhelos' oder 'Verletzlich' vom letzten Album. Von der Dramatik her etwas vielschichtiger und abwechslungsreicher.
Wer also ELLENDE-Fan ist oder werden möchte und "Todbringer" nicht im Haus hat, macht mit "Todbringerin" einen guten Fang. Ob jetzt jemanden guckt, dass aus dem Longtrack 'Scherben" zwei Songs mit sieben bzw. acht Minuten Spielzeit geworden sind, weiß man nicht. Einzig das Artwork der neuen Fassung weicht sehr stark vom älteren Bruder ab und zeigt eine ELLENDE-typische Adaption des Vermeer-Gemäldes "Dienstmagd mit Milchkrug".
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Nils Macher