ELVIRA MADIGAN - Witches
Mehr über Elvira Madigan
- Genre:
- Progressive Black Metal
- Label:
- Black Lodge
- Release:
- 06.10.2003
- Anno Domini 1232
- Orroboros & The Pilgrim
- Lilliannah - Demonologi För Dömda (a) Skogsfrun I Bäcken b)Portal)
- Nocturne
- Crestfallen
- Kvinnorovet
- Häxor, Maror, Och Vittror
- Djävulens Novis
- Ecclesia Non Novit Saguineum?
- Interludium I
- The Kindred (Salem 1692)
- Ritual (Varsel Del 1)
- Gregory IX
- Dark Is The Seraphim
- Honeythorne
Hier haben wir mal wieder eine ganz originelle Scheibe: ein Soloprojekt aus Schweden. Dabei ist das ja mit Soloprojekten so eine Sache: entweder der Musiker hat jetzt freie Bahn, verwirklicht seine Visionen abseits eines strengen Bandkorsetts und erschafft großartige Musik. KADENZZA oder ANCIENT WISDOM sind da nur zwei Namen, die mir einfallen, auch die als Soloprojekt gestarteten RUNEMAGICK sind mittlerweile außergewöhnlich gut.
Oder, um mal zum Thema zurückzukommen, der Musiker verzettelt sich mit seinen Ideen, packt zu viele Einflüsse in seine Musik und am Ende steht ein Album mit guten Ansätzen, die im Wirrwarr der Stile untergehen. Im vorliegenden Fall werde ich mir das Urteil aber sparen, um erstmal auf die Musik einzugehen.
Und hier möchte ich ausnahmsweise mal das Infoblatt zitieren, bzw. einen darauf abgedruckten Spruch: "If CRADLE OF FILTH has a baby sister her name would be ELVIRA MADIGAN". Eine gar nicht mal schlechte Beschreibung, allerdings wird auf "Witches" den Keyboards mehr Platz eingeräumt und einige Power-Metal-Elemente lassen sich auch finden. Insgesamt wird viel Wert auf die Melodien gelegt, der Gesang spielt dem gegenüber eine untergeordnete Rolle, auch wenn hier Wert auf Vielfalt gelegt wurde.
Das hört sich ja alles gar nicht mal schlecht an, nur setzt Marcus H (der Mann hinter dem Bandnamen) alles hier komplett in den Sand. Am schlimmsten sind mal wieder die Klimperkeys. Es ist ja nun wahrlich nichts Neues, dass die meisten Metalbands es nicht schaffen, ihre Tasteninstrumente mal vernünftig einzusetzen (Beispiele? Guckt mal in eure Sammlung...) und das hier ist keine Ausnahme. Das soll wohl symphonisch, bombastisch und erhaben klingen, verklebt aber nur die Ohren des Hörers, der hier zum x-ten Mal die gleichen Standardsounds zu hören bekommt.
Es klingt schmalzig, süßlich und vor allem überhaupt nicht hart. Der klare Gesang ist da keinen Deut besser; wenn man nicht singen kann, sollte man es lieber lassen. Die Songs an sich schaffen das Kunststück, selbst nach vier Durchläufen mit nicht einem bemerkenswerten Part aufzuwarten, völlig zusammenhanglos wird hier eine Idee an die nächste gereiht, ob sie nun zum Song passt oder nicht. Die ruhigen Passagen sind allesamt ein perfektes Schlafmittel, wenn es dann mal härter wird, wird wie z.B. bei 'Häxor, Maror, Och Vittror' wild drauflos geprügelt, leider ganz ohne Klasse, geschweige denn System. Keine packenden Riffs, keine Aggression, kein Wiedererkennungswert.
Keinen Vorwurf übrigens wegen des Drumcomputers (?). Das Ding klingt schon gut programmiert, da kann man ausnahmsweise nicht meckern.
Ansonsten aber macht ELVIRA MADIGAN so ziemlich alles falsch. Zu lange Songs, denen ein Spannungsbogen fehlt, dazwischen langweilige Instrumentals, die als Überleitung völlig ihren Sinn verfehlen und so gar nicht hängen bleiben.
Aber bevor ich jetzt weiter ausufere, bleibt als Fazit eigentlich nur, dass das neue Album von ELVIRA MADIGAN zu den Scheiben gehört, die nun wirklich kein Mensch braucht. Gut, es ist kein akustischer Sondermüll, das muss ich zugeben, aber ein langweiliges, nichtssagendes Metalalbum, eine Verschwendung von Rohstoffen und Zeit!
Anspieltipps: keine!
- Redakteur:
- Herbert Chwalek