EMPIRE - The Raven Ride
Mehr über Empire
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Metal Heaven/Soulfood
- Release:
- 12.05.2006
- The Raven Ride
- Breathe
- Carbon Based Lifeform
- Satanic Curses
- Al Sirat - The Bridge To Paradise
- What Would I Do?
- Changing World
- Maximum
- I Can't Trust Myself
- The Devil Speaks, The Sinner Cries
Re-Release eines ordentlichen Rockalbums.
Die Re-Release-Flut geht weiter und nicht immer werden nur Perlen ausgegraben. Vor mittlerweile elf Jahren brachte die deutsche Band EMPIRE das Album "The Raven Ride" auf den Markt, das auch schon seit vielen Jahren bei mir im Plattenregal steht. Ich wurde nun beauftragt, etwas zur Wiederveröffebtlichung zu schreiben, und zuerst fiel mir anhand der selbstgeführten Statistik auf: Das Ding habe ich wirklich ewig nicht mehr aufgelegt. Klar, gekauft wurde es, weil BLACK-SABBATH-Sänger Tony Martin am Werk ist und auf dem Grabbeltisch konnte ich zum damaligen Preis auch schlecht ablehnen.
Nun hat Pride & Joy Music das Album wieder ausgegraben und ich denke: Wer alles mit Tony Martin will, wird jetzt zuschlagen müssen, denn natürlich ist es kein schlechtes Scheibchen. Das attestierten wir auch schon vor elf Jahren, wobei auch damals einige Schwächen aufgefallen sind. Geboten wird stark produzierter, melodischer Heavy Metal mit deutlicher Hard-Rock-Schlagseite und über allem thront natürlich der überragende Gesang von Mr. Tony Martin. Hier kann echt gar nichts schiefgehen, er kriegt alle hohen Töne auf wunderbare Weise und hat dabei ein ganz eigenes Timbre. Für mich war er nach Dio auch immer der zweitbeste SABBATH-Sänger. Da kann ich also auch nur meinem Kollegen Björn Backes beipflichten, der schon 2006 erkannte, dass wir es hier durchaus mit Konkurrenz für die DIO-Alben nach 1990 zu tun haben. Das hat einerseits damit zu tun, dass auch DIO qualitätsmäßig abgebaut hatte, andererseits einfach mit dem überragenden Gesang.
Etwas cheesy finde ich teilweise die Keyboards, die Songs bewegen sich fast durchgehend im Midtempo und sind instrumental eher unspektakulär (positiv könnte man sagen: songdienlich eingespielt). Neben der mangelnden Tempo-Variation gibt es ein zweites deutliches Manko: Absolute Überhits fehlen leider gänzlich. Einzig 'The Devil Speaks, Sinner Cries' überzeugt hier in Ansätzen und hätte auch gut auf "The Headless Cross" gepasst. Zwar gibt es auch keine wirklich miesen Songs, aber ein paar Knaller hätten der Scheibe schon gut getan.
Bleibt die Frage: Warum um alles in der Welt braucht es hier einen Re-Release? Für einen Bonustrack, der einfach nur eine andere Version von 'Carbon Based Lifeform' bietet? Wohl kaum. Das Original wird einem zwar nicht mehr auf den Grabbeltischen nachgeworfen, ist aber auch nicht unbezahlbar. Und nebenbei ist "The Raven Ride" einfach kein Album, das zwingend in jede Sammlung muss.
Nicht schlecht, aber einfach auch nicht notwendig.
Anspieltipps: The Raven Ride, I Can't Trust Myself, The Devil Speaks, Sinner Cries.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer