ENEMYNSIDE - Let The Madness Begin
Mehr über Enemynside
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Temple Of Noise
- Release:
- 01.12.2003
- Suddenly Mad
- Bad Junks
- Ex-X-Es
- In Memory Free
- Your Enemy Inside
- Speed Killing
- Peace Of Mud
- Unchained
- Scars
- Hatestone
Stellt euch IN FLAMES vor, wenn sie mit METALLICAs "Kill ´Em All" einen unheilvollen Pakt eingehen und ihre wunderschöne Melodik mit dem Arsch der frühen Bay Area in die Menge feuern. ENEMYNSIDE heißt mein Tipp für den metallischen Sommer, denn "Let The Madness Begin", die neue Scheiblette der vor zehn Jahren aus der Taufe gehobenen Band, kann jederzeit mit Thrash Metal der Extraklasse überzeugen. Sänger Francesco erinnert mit seinen Vibes sehr an James Hetfield, die Mucke ist ein Mischmasch aus alten ANTHRAX, METALLICA und modernen Thrash-Ikonen der Marke Schwedentod. Die gute alte Bay Area überwiegt aber eindeutig und lässt auch Querverweise zu den ebenfalls sehr guten PERZONAL WAR zu.
Melodie steht ganz oben auf der Liste der Italiener und so geben sich die Hooklines die Klinke in die Hand. Der Gesang schmeichelt mit eingängigen melody lines, die Klampfen braten mal im Stakkatto, mal im heftigsten Tapping und die Drumarbeit orientiert sich an straighter Heaviness und powernder Rhythmik. Produktionstechnisch kommt die Scheibe glasklar rüber, hätte aber ein wenig mehr Druck im Bassbereich vertragen.
Der Opener 'Suddenly Mad' ist live bestimmt ein Hit, hetzt er doch mit BAD RELIGION-bekanntem Melodiegefühl durch die Bude. 'Bad Junks' nimmt ein wenig die Fahrt raus, lotet aber mehr die unüberhörbar reichlich vorhandenen Fertigkeiten der Musiker aus. 'Ex-X-Es' und 'In Memory Free' geben wieder fett Gas und erinnern mich immer wieder an METALLICA zwischen "Kill ´Em All" und "...And Justice For All". Schnell, vertrackt und dennoch jederzeit schlüssig und leicht zu konsumieren. So klingen Bands, die jeder hören kann und hoffentlich auch hören will.
'Speed Killing' heizt mit gehörig Kohle auf den Gitarren und setzt die rhythmusorientierte Vokalarbeit klasse in Szene. 'Peace Of Mud' tritt die Midtempopfade keinen Deut unintensiver aus und weiß mit etwas chaotischem ANTHRAX-Riffing zu gefallen. Beim abschließenden 'Hatestone' werden alle Stärken vereinigt und ein gewaltiges Thrashmonster von der Leine gelassen, das null Konkurrenz zu fürchten braucht. Mann oh Mann, geile unbekannte Bands gibt es in Europa!
Auch die Aufmachung der Scheibe ist stimmig und da ja "Let The Madness Begin" schon der vierte Output der Italiener ist, rechnet man die Demos mit ein, erklärt sich auch die große musikalische Kompetenz. Die großen Labels tun gut daran, diese Band zu signen, zu unterstützen und ihr flächendeckende Werbung zukommen zu lassen. Beim Nachfolger noch ein bisschen mehr Kohle für die Produktion und diese Band trifft voll ins Schwarze. Für ein Aufhorchen sollte mit "Let The Madness Begin" aber mehr als nur gesorgt sein und ich kann jedem Thrasher der alten Schule ENEMYNSIDEs Erstling ans Herz legen. Wer auf melodischen Dreschmetal mit cleanen Vocals steht, ist hier goldrichtig.
Anspieltipps: Suddenly Mad, Bad Junks, Speed Killing, Hatestone
- Redakteur:
- Alex Straka