ENGEL - Blood Of Saints
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2012
Mehr über Engel
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 18.05.2012
- Question Your Place
- Frontline
- Feel Afraid
- Numb
- Cash King
- One Good Thing
- Blood Of Saints
- Down To Nothing
- Drama Queen
- In Darkness
- Journeys End
Göteborg grüßt THE PRODIGY
Mit dem Namen ENGEL verbinde ich in erster Linie die Gothic-Szene, da diese Figur dort in allen möglichen Varianten der Kunst ausgeschlachtet wird und nicht unbedingt eine schwedische Melodic-Death-Metal-Band. Aber wenn der Bandleader Niclas Engelin heißt, erklärt das doch Vieles.
Nun ist es gerade für Newcomer schwer, sich in diesem Genre zu behaupten, da unweigerlich die Vergleiche mit der Göteborger Szene gezogen werden, aber anscheinend ist von den Herren von ENGEL sogar gewollt, da sie damit werben mit den typischen Elementen, wie "schnellen Riffs" oder "Melodien mit Ohrwurmpotenzial" zu arbeiten. Normalerweise finde ich die Beschreibungen, die die Labels mit angeben oftmals vollkommen überzogen oder völlig von der Realität entfernt, aber in diesem Falle muss ich recht geben.
Wenn man sich das Album als Gesamtpaket betrachtet, fallen einem immer wieder Vergleiche zu Bands wie IN FLAMES oder DARK TRANQUILLITY auf, ohne jedoch das Gefühl zu haben, dass etwas geklaut wurde. Denn im Gegensatz zu den bekannten Musikgruppen scheint ENGEL sich gerne im Metal-Garten sich richtig austoben zu wollen. So ist das Album stark von Elektrobeats durchsetzt, die immer wieder Erinnerungen an THE PRODIGY wecken, und beim ersten Song 'Question Your Place' erweckt dies eher den Eindruck einer Industrial-Metal-Band zuzuhören. Der Track hebt sich komplett vom Rest des Albums ab und wurde vielleicht wegen seines Überraschungseffektes als Opener gewählt.
Zunächst werden die Gitarren stark in den Hintergrund gedrängt, wo sie ein einfaches Dasein mit 08/15-Riffs fristen, doch im Laufe des Albums kommen einige Soli dazu und es zeigt sich, dass sie klare Melodien harmonisch, wie Perlen aneinanderreihen.
Sowohl Sänger Magnus Klavborn als auch die Gitarristen fahren große Geschütze heraus, ohne übertrieben zu wirken und schaffen dabei eine große Spannbreite von Variationen. Die Stimme schaffte einen klaren Übergang von Shouts zu hohem Tenor mit Power-Metal-Allüren und scheint sich perfekt dem Rest anzupassen.
ENGEL hat es mit "Blood Of Saints" wahrlich geschafft, einen Mix aus vielen verschiedenen Einflüssen auf einen Nenner zu bringen.
Anpieltipps: Feel Afraid, Cash King
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Hang Mai Le