ENSIREAL - March Of The Pattern Words
Mehr über Ensireal
- Genre:
- Progressive/ Death/Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Ensireal
- Release:
- 17.02.2010
- March Of The Empty Pattern
- Path (ethic)
- Evisceration
- Joyfull Grey
- Vision's Past
- Unveil
- Immoral Torment
Progressiv-Death aus dem Land der Späteinschläfer, Vielüber und Frühaufsteher.
Da, wo ich gerade sitze, gibt es nicht die Spur eines Fetzens von Internet, eine provinzielle Einöde, ganz nur mit Death Metal und Postcore-Platten verfeinert oder vervollständigt – je nach Wetterlage. Deshalb auch keinerlei Hintergrundrecherchemöglichkeiten. Auch kein Beipackzettel. Also nackte Musik. Wirkung zulassen. Das Schicksal ist hier gnädig, denn was sich auf dem dürftig beschrifteten Silberrund von ENSIREAL verbirgt, hat von Anfang an ziemlich viel Klasse und variiert sich so gekonnt durch alle härteren Stile des Modernhärterrocks hindurch. In dieser Verbindung von Deathrock, Postmetal oder Wasweissdennichnoch, einem Wechsel von Männergrunz und Filigrangesang, untersetzt mit durchscheinenden Orgeleien und sich windenden und sich aufschraubenden Postschlammgitarren ist das Zuhören nicht weniger als ein Genuss. Dazu noch die angenehm rumpelnde und undurchproduzierte Ansatzweise, was dem Ganzen gleich noch mehr besser zu Gesichte steht.
So, nun ist später es. Ich habe ein wenig gewühlt, habe nun auch wieder das umfangreiche Pressematerial gefunden – die haben gleich mal alle Texte mitgesandt – aber das Internet brauche ich immer noch nicht hinzuzuziehen. Die Musik des Quartetts aus Bad Schmiedeberg, ganz im Anhaltischen ganz nah bei Luthers Wittenberg, die spricht immer noch mit lauter, einnehmender Stimme. Nachdem seit 2003 im Waldbungalow unentwegt geprobt und komponiert ward, wurde im November 2009 das KickTheFlame der DISILLUSION-Brigade für drei Wochen belegt und der erste kreative Überblick über den ersten Abschnitt der Band aufs Band gebannt. Und kreativ ist das. Meine Herren!
Das lange Probieren hat sich ausgezahlt: in Struktur und auch in Komposition ist hier viel, viel geklotzt worden. Nicht nur der Wechsel von OPETH'schem Gesang und Singstimme gefällt, auch der Aufbau der zum Teil ehrenlangen Stücke. Wir streifen viele Stile, die von den Schweden dominiert werden, das muss mann zugeben. Auch die Umbenennung von AGGRESSIVE MIND hin zu ENSIREAL ist Ausdruck der Hinwendung zum nicht-profanen, ausufernd gespielten Progressiv-Metal. Hut geliftet.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben