ENTHRONED - Obsidium
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2012
Mehr über Enthroned
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.75
- Label:
- Agonia Records (Soulfood)
- Release:
- 23.03.2012
- Sepulchred Within Opaque Slumber
- Nonus Sacramentvm - Obsidium
- Horns Aflame
- Deathmoor
- Oblivious Shades
- The Final Architect
- Petraolevm Salvia
- Oracle Ov Void
- Thy Blight Vacuum
<p class="MsoNormal">Hypnotisch, bitterkalt und einlullend…typisch.</p>
Belgiens primärer Black-Metal-Export ENTHRONED ist einfach unzerstörbar und auch im 20. Lebensjahr der Truppe nicht tot zu kriegen. Wie lange hab ich auf den Nachfolger des für mich superben "Pentagrammaton" aus dem Jahre 2010 gewartet. Dieser dunkle, bitterböse Schleier, der sich auf den acht vorigen Veröffentlichungen langsam aufzog, wird nun aktuell mit dem bärenstarken "Obsidium" weitergesponnen.
Dunkelmetall in Reinkultur. Kraftvoll, blutrünstig, eiskalt und vollkommen emotionskalt agieren Nornagest, Neraath und ihre Hintermannschaft auf den folgenden neun Stücken. Die Belgier weichen hierbei keinen Deut von ihrem alten Erfolgsrezept ab, was auf der einen Seite etwas stagnierend wirkt, auf der anderen Seite aber keinen Platz für unnütze, bei der Fanschar in der Vergangenheit eher zwiespältig aufgenommene, Experimente birgt.
Nein, ENTHRONED sind ENTHRONED, sie waren es bereits im Gründungsjahr 1993, sind es aktuell und werden wahrscheinlich mit den identischen, bandeigenen Trademarks auch in zehn, fünfzehn Jahren noch lärmen. Die Doublebass wird immer noch abgefeuert, Nornagest keift und röchelt die Vocals in markanter Manier ins Mikro, versucht sich zwischenzeitlich sogar an Gesangslinien. Die Riffs sitzen wie ein nach Maß geschnittener Schleier und die Atmosphäre ist dicht und undurchdringbar.
'Sepulchred Within Opaque Slumber' und 'Nonus Sacramentvm – Obsidium' machen hierbei keine Gefangenen und kommen kompromisslos und böse. 'Horns Aflame' zieht das Tempo noch ein wenig an, die Bühne verdunkelt sich, die Temperaturen sinken auf unerklärliche Weise und man wird unwiderruflich, spätestens beim atmosphärischen Chaot 'Oblivious Shades', in den entthronten Bann gezogen. ENTHRONED wissen eben, wie man meterhohe Aurawände aus dem Boden hievt und dem Hörer diese frostige Stimmung auf die Haut versetzt. Daran ändert auch das wütige 'Petraolevm Salvia', oder das nicht von dieser Erde stammende 'Oracle Ov Void' nichts. Obwohl ich hier versuchte, einige Stücke herauszupicken, so funktioniert der neunte Streich nur als Ganzes. Die Stücke gehen in einem Guss ins Ohr und eröffnen von Minute zu Minute immer weiter das Tor dieser akustischen Unterwelt. ENTHRONED-Fans werden auch diesmal nicht enttäuscht und lassen sich den April nach allen Regeln der schwarzmetallischen Kunst verdunkeln. Satanisch gut gebrüllt, die Herren.
Anspieltipps: Sepulchred Within Opaque Slumber, Horns Aflame, Oracle Ov Void
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp