ENTRAILS - The Tomb Awaits
The Tomb Awaits
Mehr über Entrails
- Genre:
- Old-School Death Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- F.D.A. Rekotz
- Release:
- 09.09.2011
- The Tomb Awaits
- Unleashed with Wrath
- Crawling Death
- Eaten by the Dead
- To Live Is to Rot
- Undead
- The Slithering Below
- End of All Existence
- Collection of Cracked Heads
- Remains in Red
- Total Death
- Unspeakable Obscenities
28.09.2011 | 15:49
Das Nachglühen der schwedischen Death-Metal-Explosion
Es ist wahrlich eine Freude zu sehen, dass die alten Elchtod-Bands wieder todbringende Granaten der alten Schule raushauen. Neben DISMEMBER, GRAVE und UNLEASHED gibt es aber auch Bands von damals, die erst jetzt so richtig in Fahrt kommen. Eine davon hört auf den Namen ENTRAILS. 1990 gegründet, kam mit „Tales from The Morgue“ erst 2010 das Debütalbum auf den Markt. Da heißt es keine Zeit verlieren und so liefert man mit „The Tomb Awaits“ aktuell den zweiten Streich ab, der ebenfalls von Dan Swanö produziert wurde. Einem Produzenten, der es tatsächlich geschafft hat, dieser Platte den selben Vibe zu verleihen wie man ihn auch von „Left Hand Path“ oder „Like An Ever Flowing Stream“ gewohnt ist.
Schon das Intro 'The Tomb Awaits' ist wunderbar nostalgisch. Keine düster ambienten Geisterbahnsounds, sondern ein filigranes Liedchen gespielt auf einer Akustikgitarre führt in diesen Opus ein. Durch verstörende Schreie am Ende des Einklangs gelingt die Überleitung zum ersten Todesstahl-Track 'Unleashed with Wrath', der die Marschroute des gesamten Albums perfekt zusammenfasst. Fiese Old-School-Attacken, die schnell aber auch stets groovend im Stile von NIHILIST und NIRVANA 2002 aus den Boxen schallen. Die Stockholmer Schule ist immer präsent und so darf man auch gerne mal wie beispielsweise in 'Crawling Death' oder 'To Live Is To Rot' stampfender und getragener um nicht zu sagen doomiger werden. Unweigerlich muss man bei diesen Nummern mit der Birne wackeln und erwischt sich nicht selten dabei, dass man den Beat mit dem Fuß nachklopft.
Das liegt aber zum auch Teil an den leicht rockigen Songstrukturen. Gerade der Titel 'Undead' weist viel Melodie auf und überzeugt durch ein mächtiges Gitarrensolo. Aber auch Sänger Joakim alias Panda Flamenco (BIRDFLESH) macht einen Superjob und stellt unter Beweis, was für ein brutales Organ er hat. Seine grollenden Screams beweisen zu jedem Zeitpunkt Charakter und sind nie einfach nur ein ultra-tiefes Einheits-Growling.
Auch im weiteren Verlauf findet man keine schwachen Nummern. 'Collection Of Cracked Heads' hat das perfekte Tempo zum Bangen und macht durch seinen nostalgischen Gitarrensound unendlich viel Spaß. Genauso überzeugend ist die Saitenfraktion in 'Remains In Red', das nicht nur vom Namen her an DISMEMBERs 'Dreaming In Red' erinnert. Das abschließende 'Unspeakable Obscenities' bildet den idealen Abschluss für dieses Arschtreter-Album. Wenn es Anfang der Neunziger erschienen wäre, hätte es mit Sicherheit einen ähnlichen Legenden-Status wie die anderen schwedischen Referenzscheiben erreicht. Denn hier stimmt einfach alles und kein Wunsch bleibt offen. Die Produktion, der Gitarrensound und das Songwriting sind so dermaßen Old-School, das man kaum glauben kann, dass ENTRAILS diese Scheibe erst im Jahre 2011 auf den Markt geschmissen haben. Aber wie heißt es so schön, besser spät als nie.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Adrian Wagner