EPIC DOWN - Days Of Oblivion
Mehr über Epic Down
- Genre:
- Doom
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 27.09.2024
- Twisted Perceptions
- Leave Banger
- Faded Legacies
- Days Of Oblivion
- Lords Of Doom
- Downfall Of Being
- Lone Ruler
Hochgefühle vs. zeitweilige Lethargie.
Nach nur wenigen Noten erzeugt die neue PLatte von EPIC DOWN eine völlig unerwartete Gänsehaut: Riffing, Atmosphäre, Vocals - was hier in kürzester Zeit aufgebaut wird, lässt mich sofort an die vielen galnzvollen Momente von Pete Steele und TYPE 0 NEGATIVE erinnern. Vor dem Hintergrund, dass es bis auf die Osteuropäer von FROWN in all den Jahrzehnten keine Band geschafft hat, diesen eigenwilligen Sound in irgendeiner Weise authentisch zu adaptieren, ist dieses kurzzeitige Hochgefühl auf jeden Fall auch umgehend begründet.
Leider muss man bei dieser emotionalen Regung jedoch eher von einer Momentaufnahme reden, denn im weiteren Verlauf von "Days Of Oblivion" kann das erst kürzlich gegründete Duo aus Sachsen keine besonderen Akzente mehr setzen, sondern beschränkt sich vorwiegend darauf, mit eiheitlichen Grooves und einem nahezu durchweg identischen Tempo düsterromantische Doom-Variationen zu produzieren, die an sich auf jeden Fall gefallen können, in der Masse der Ereignisse aber leider keine echten Highlights mehr generieren. Nummern wie 'Downfall Of Being' und 'Days Of Oblivion' mögen zwar SABBATH-geprägtem Doom in Reinkultur bringen und hier auch trotz des unnötig verzerrten Bass- und Gitarrensounds den Kopf in Zeitlupe zufrieden nickend in Bewegung setzen, aber diese echten Besonderheiten, die man eingangs noch gespürt und mit Wonne aufgenommen hat, werden hier bereits nicht mehr nachgeliefert - auch wenn diese beiden Tracks wie auch die übrigen fünf Nummern wirklich gut sind.
Aber das mittlerweile bekannte Dilemma, von dem insbesondere die Doom-Szene betroffen ist, macht auch vor "Days Of Oblivion" keinen Halt. Es fehlt an entscheidender Variation und ein paar Stimmungsaufhellern, die den steten Fluss der Dinge ein wenig auflockern könnte, wohl wissend dass die einzelnen Tracks isoliert betrachtet funktionieren. Doch auf Albumdistanz ist es bei EPIC DOWN phasenweise ein wenig zu zäh und am Ende auch ein bisschen langatmig. Der Geist von Pete Steele ist hier ein gelegentlicher Rettungsanker, aber eben auch kein Werkzeug, mit dem sich EPIC DOWN vollkommen aus dieser etwas trägeren Masse herausziehen kann. "Days Of Oblivion" ist auf jeden Fall ein sehr ordentliches Album, aber mit ein wenig mehr Variation könnte es definitiv noch viel mehr sein!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes