EPIDEMIC SCORN - The Beginning ...
Mehr über Epidemic Scorn
- Genre:
- Death Metal
- Release:
- 22.02.2005
- Intro
- Techno-Death
- Lies
- Brainfog
- Eternal Hate
- Living In Sorrow
- Templars Of Death
- The Siege
- The Beginning
Glaubt man der Bandbiografie, die sich wie die Inhaltsangabe zu einem trashigen Seuchenhorrorfilm liest, ist im Erzgebirge, genauer gesagt in Annaberg-Buchholz, eine Epidemie ausgebrochen, die Mutationsformen annimmt, die dem Death Metal der ganz alten Schule ähneln und dabei auch ein bisschen brutalen 80er-Thrash verinnerlicht haben. Ähnlich trashig wie die Bandbio ist auch das mit grünen Farbstiften gezeichnete Cover des in Eigenregie veröffentlichten Debüts, das zu allem Überfluss auch noch als aufklappbares Poster enthalten ist. Wenn das mal nicht kultig ist ...
Einen dicken Pluspunkt sammeln die Sachsen bei mir schon mit dem kurzen Intro, da ich Didgeridoo-Klänge einfach unwiderstehlich finde. Schade, dass das Instrument der australischen Ureinwohner in den normalen Songs nicht mehr auftaucht. In denen regiert nämlich ausnahmslos die Death-Metal-Keule der ganz alten Schule. Der Gesang von Sven Potemski ist nicht konturlos gurgelnd, sondern akzentuiert und giftig. Das Riffing der Herren Flath und Gallert hat deutlich erkennbare Thrash-Roots, die mittels Stimmung und Sound ins Death-Metal-Gewand gekleidet werden. Das Songwriting ist gefällig und teils auch recht prägnant, wobei wirkliche Übersongs noch nicht zu finden sind. Allerdings kommen Stücke wie 'Techno-Death' oder das kurze 'Brainfog' mit seinem schrägen, doomigen Einschub schon recht gut rüber. Allgemein haben es die Jungs von EPIDEMIC SCORN drauf, in ihre Songs hin und wieder ein paar Sachen einzubauen, die Aufmerksamkeit erregen. Als Beispiele seien Alerts seltsame Drumparts in 'Lies' oder das herrlich quietschende Solo von 'Eternal Hate' genannt.
Leute, die ihren Death Metal lieber klassisch und aufs Wesentliche reduziert haben und denen die angesagten überproduzierten Groovemonster zu modern sind, könnten an EPIDEMIC SCORN durchaus Gefallen finden. Wer dazu noch auf die ganz frühen Werke von VADER oder MORGOTH steht und ein paar Thrash-Einflüsse vertragen kann, erst recht. Natürlich muss man bedenken, dass es sich bei "The Beginning ..." um die ersten Schritte einer sehr jungen Formation handelt, weshalb man kompositorisch und produktionstechnisch natürlich noch keine Wunderdinge erwarten kann. Dennoch denke ich, dass sich die Jungs sehr achtbar schlagen und das Zeug dazu haben, sich in recht kurzer Zeit als anerkannte Nachwuchshoffnung im zuletzt ein wenig brachliegenden Bereich des traditionellen Death Metal zu etablieren. Die CD kann man für zehn Euro inklusive Porto bei der Band direkt bestellen. Näheres erfahrt ihr unter http://www.epidemic-scorn.de , wo ihr auch in zwei Songs reinhören könnt.
Anspieltipps: Techno-Death, Eternal Hate, The Siege
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle