ERODED ASHES - Out For A Hunt
Mehr über Eroded Ashes
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 08.02.2016
- Flight Of The Raven
- Set Ablaze
- Dark Path Of Desperation
- Divine Betrayal
- No Limits
- Fear In Your Eyes
- Redneck Hypocrites
- Out For A Hunt
- Echoes
- Sweet Amnesia
Melo-Death-Nachwuchs aus Thüringen mit Potential.
Woher kommt bloß diese unbändige Faszination für den melodischen Todesstahl im deutschen Metal-Underground? Immerhin ist die Zahl der Newcomer in diesem Bereich in den letzten Jahren sprunghaft gestiegen, wobei sich insbesondere Truppen wie THE LAST HANGMEN, BURDEN OF LIFE oder die Baden-Württemberger PARASITE INC einen Namen machen konnten. Das erhöht natürlich auch die Konkurrenz innerhalb der Szene, was die Thüringer ERODED ASHES allerdings nicht davon abgehalten hat, sich mit ihrem Debüt "Out For A Hunt" in das Feld des Melo-Death-Nachwuchses einzureihen.
Musikalisch setzt das Quintett dabei allerdings nicht auf die reine Göteborger Schule, sondern vermengt auch Einflüsse aus ganz anderen Subgenres in seinem Sound. Da werden dann auch gerne mal Metalcore-Größen wie AVENGED SEVENFOLD, die Metal-Überväter METALLICA oder auch moderne Metalbands wie TRIVIUM zitiert. So startet die Scheibe nach dem kurzen Intro 'Flight Of The Raven' mit dem groovenden 'Set Ablaze' auch erst einmal sehr gefällig. Insbesondere können hier die fetten Gitarren-Riffs überzeugen, sowie die feinen Melodien im Mittelteil des Songs, die Lead-Gitarrist Dave Eschrich aus dem Ärmel zaubert.
Auch das anschließende 'Dark Path Of Desperation' kann mit seinem starken Refrain und den feinen melodischen Gitarren punkten, doch mit fortschreitender Spielzeit offenbaren sich leider auch einige gravierende Schwächen des Longplayers. Da wäre zum einen der Klargesang von Frontmann Thomas Steckert, der sich zwar sehr bemüht, dessen Stimme für melodische Passagen aber einfach nicht genügend Volumen aufweist. Auf einem einzigen Song könnte man dieses Defizit sicher noch verschmerzen, allerdings setzen die Thüringer in einem Großteil des Materials auf dieses inzwischen recht gängige Stilmittel, was insgesamt doch für einige Abzüge in der B-Note sorgt. Das zweite Problem von "Out For A Hunt" ist die doch recht gewöhnungsbedürftige und kraftlose Produktion. Natürlich sprechen wir hier von einem Demo, das die Band zusätzlich auch noch komplett in Eigenregie aufgenommen hat, trotzdem ist es mit der modernen Technik möglich, auch am heimischen Computer und ohne große Erfahrung deutlich bessere Ergebnisse zu erzielen. Der Rest der Band macht dafür seinen Job mehr als beachtlich und gerade in puncto Riffing können die Jungs locker mit den übrigen Vertretern der hiesigen Szene mithalten, wodurch zumindestens in Teilen die bereits genannten Kritikpunkte ausgeglichen werden können.
Trotzdem wird es das Quintett insgesamt betrachtet mit dem Debüt innerhalb der deutschen Melo-Death-Szene schwer haben, dafür ist die Konkurrenz hierzulande einfach viel zu stark. Insbesondere bei der Produktion und beim Klargesang muss der Hörer auf "Out For A Hunt" noch deutliche Abstriche in Kauf nehmen. Potential haben die Jungs auf jeden Fall, nur müssen sie ihre vorhandenen Stärken im Songwriting einfach deutlich besser in Szene setzen und gleichzeitig einige Schwächen ausmerzen. Schaffen die Thüringer das mit dem nächsten Release, dann stehen ihnen auch deutlich höhere Punkteregionen offen.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs