ESHTADUR - Mother Gray
Mehr über Eshtadur
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Bleeding Music
- Release:
- 04.08.2017
- Belong To Nowhere
- Plaguemaker
- Cornered At The Earth
- Desolation
- Time Hole To Paris
- March Of The Fallen
- The Day After I Die
- Heavens To The Ground
- Last Day Of The Condor
- Burning Heart
Weniger ist nach wie vor mehr!
Würde sich ESHTADUR einzig und alleine darauf besinnen, aggressiven Thrash Metal zu spielen, und dabei die Energie mitnehmen, die man in den flotteren Songs des neuen Albums aufbringt, wäre die Sache rund und das Album womöglich auch stärker als es letztendlich geworden ist. Doch "Mother Gray" ist inhaltlich relativ unschlüssig, macht einige seltsame Schlenker und findet sich fortwährend in anderen geenres wieder, was den Hörgenuss am Ende doch merklich beeinträchtigt. Denn die Doom/Death-Referenzen der Kolumbianer sind nicht weiter der Rede wert, und auch die Ausflüge in den Sludge-Sektor hätte sich ESHTADUR ruhigen Gewissens schenken können, weil vermeintlich monumentale Brecher wie 'Desolation' und 'March Of The Fallen' eher langweilig als intensiv sind.
Doch kommen wir lieber zu den Stärken der Südamerikaner zurück, denn die zeigen sich dennoch relativ häufig und vor allem immer dann, wenn die Jungs das Tempo beschleunigen und sich mit recht aggressivem Riffing und Shouts im Stile von THE BLACK DAHLIA MURDER ein bisschen Platz verschaffen. 'Belong To Nowhere' und 'The Last Day Of The Condor' setzen hier Akzente, die man sich in dieser Ausprägung gerne für den gesamten Release gewünscht hätte.
Erstaunlicherweise ist das größte Highlight dieser Scheibe jedoch das gewagte Cover von SURVIVORs Megahit 'Burning Heart', den die Band wunderbar in den eigenen Sound integriert und bei dem Frontmann Jorge August demonstriert, dass er nicht nur ein agiler Shouter, sondern auch ein begnadeter Sänger ist. Die durchaus wuchtigere Version des "Rocky"-Soundtracks hätte vor 30 Jahren jedenfalls dafür gesorgt, dass Ivan Drago bereits in der ersten Runde zu Boden gegangen wäre. Abwer das nur als Randnotiz.
Schlussendlich ist die Meinungsbildung bei "Mother Gray" gar nicht so einfach. Die Band hat einiges auf dem Kasten, verbaut sich nur auch den rechten Weg, indem sie einen zu breiten, wenig homogenen Crossover bemüht, statt sich einzig und alleine auf die hervorstechenden Stärken zu besinnen. Zwei Drittel der Songs sind bärenstark; der Rest aber leider eher Stückwerk.
Anspieltipps: Burning Heart, Belong To Nowhere, Heavens To The Ground
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes