EVERTALE - The Great Brotherwar
Mehr über Evertale
- Genre:
- Melodic Power Metal
- ∅-Note:
- 8.75
- Label:
- Noise Art Records
- Release:
- 27.10.2017
- Battle For Mankind (Intro)
- Empire Rising
- The Swarm
- The Joining (Instrumental)
- For The King And The Crown
- Oceans Of Sand (Instrumental)
- The Journey To Iskendria
- Chapter 666 (We Are The Hammer)
- March Of The Nord (Instrumental)
- And The Dragons Return
- All Hail The Crimson King
- The Great Brotherwar
- Take To The Sky
Fantasy Metal auf den Pfaden des blinden Wächters
Die deutschen Melodic Power Metaller EVERTALE sind zurück und haben mit "The Great Brotherwar" den Nachfolger des Debütalbums "Of Dragons And Elves" im Gepäck. Diesmal handelt es sich nicht um ein Konzeptalbum, die einzelnen Songs spielen in verschiedenen Universen aus Rollen- und Computerspielen. Unter anderem wurden "Warhammer 40k", "Dawn Of War II", "Dragon Age: Origins" und "The Elder Scrolls V: Skyrim" verwurstet. Als musikalische Einflüsse werden BLIND GUARDIAN und RUNNING WILD genannt.
Nach dem kurzen Intro geht es mit 'Empire Rising' auch gleich richtig gut los. In der Tat hat die Musik etwas von BLIND GUARDIAN aus seligen "Somewhere Far Beyond"- und "Imaginations From The Other Side"-Zeiten. Schnelles, treibendes Drumming, unterstützt von melodiös riffenden Gitarren, bildet die Grundlage des Sounds. Unterbrochen wird das Ganze immer wieder von epischen Passagen und Gitarrensolos, Tempo- und Rhythmuswechsel inklusive. Für Spannung ist also bestens gesorgt. Insgesamt gibt es auch drei kurze Instrumentalstücke, die den Hörer auf den jeweils nächsten Track einstimmen sollen. Die sind jetzt nicht besonders aufregend, tun aber mit einer Spielzeit von ca. einer Minute auch nicht weh.
Die große Stärke von EVERTALE sind jedoch die Melodielandschaften, welche die einzelnen Songs dominieren. Der Wechsel zwischen epischen, erhabenen und schnellen Passagen funktioniert auch tadellos. Ein gutes Beispiel hierfür ist 'And The Dragons Return', bei dem außerdem der Einfluss von BLIND GUARDIAN mehr als deutlich wird. Zudem bietet der Song einen starken, hymnenartigen Refrain, der wunderbar ins Ohr geht und zum Mitsingen animiert, meiner Meinung nach das Highlight von "The Great Brotherwar". Überzeugen können jedoch alle Tracks. Veredelt werden die Lieder von Sänger Matze, dessen Vocals sowohl gefühlvoll als auch aggressiv sein können und der auch in den höheren Tonlagen kein Problem hat. Er passt seinen Gesangsstil immer geschickt an die aktuelle Stimmung des Tracks an, was dem Ganzen zusätzlichen Ausdruck verleiht. Musikalisch ist das wirklich tadellos, was die Jungs hier abliefern. Produktionstechnisch wurde diesmal ein etwas härterer Sound als beim Debüt gewählt, was sehr gut zu den Songs passt. Auch hier gibt es nichts auszusetzen.
Mit "The Great Brotherwar" hat EVERTALE ein Album am Start, das vor allem Anhängern der BLIND GUARDIAN Zeit von Anfang bis Mitte der 90er die Freudentränen in die Augen treiben dürfte. Epik, Erhabenheit, Geschwindigkeit und starke Songs, die mit vielen guten Ideen daherkommen, sind hier an der Tagesordnung. Zum Glück fällt auch die Produktion entsprechend aus, so dass die Lieder nicht unnötig weichgespült werden. Alles in allem ist "The Great Brotherwar" eine starke Scheibe, die einige Hits zu bieten hat und sicherlich auch Live wunderbar funktioniert. Man merkt, dass hier ambitionierte Musiker am Werk sind, von denen wir sicher noch einiges hören werden. Klare Empfehlung daher von mir.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Hermann Wunner