EVILDEAD - United States Of Anarchy
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2020
Mehr über Evildead
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Steamhammer
- Release:
- 30.10.2020
- The Descending
- Word Of God
- Napoleon Complex
- Greenhouse
- Without A Cause
- No Difference
- Blasphemy Divine
- A.O.P. War Dance
- Seed Of Doubt
Nach der Vernichtung der Zivilisation...
Vor ziemlich genau 31 Jahren erschien mit "Annihilation Of Civilization" ein Album, das auch heute für mich zu den besten Thrash-Longplayern aller Zeiten zählt. Ein Geschoss, das die Band, die sich nach meinem liebsten Horrorfilm benannte, eigentlich in ganz andere Sphären hätte katapultieren müssen, anstatt in der zweiten Reihe des Thrash festzustecken. Leider konnte EVILDEAD die Klasse des Erstlings auf dem 1991 erschienenen Nachfolger "The Underworld" für meine Begriffe nicht ganz halten. Und kurz danach war der Ofen bekanntlich aus...
Dann kam die Nachricht, dass EVILDEAD in der "Annihilation Of Civilization"-Besetzung das Feuer neu entfachen will, und die Vorfreude gipfelte fast in einem Herzinfarkt. Und tatsächlich klingt "United States Of Anarchy" (welch großartiger Titel in diesen Zeiten!) komplett wie aus der Zeit gefallen. Der Sound klingt nach 1989, ohne aber angestaubt zu wirken, alle Trademarks wurden beibehalten (die typischen "Gangshouts" beispielsweise), darüber hinaus merkt man, dass Juan Garcia (AGENT STEEL, BODY COUNT) nichts verlernt hat und auch Phil Flores seine typische Stimmlage noch mit der gleichen Power wie damals einzusetzen vermag.
Und jetzt kommt das traurige, nein: fast schon herzzereißende: "United States Of Anarchy" kann leider so gar nicht mit dem Debüt mithalten. Wie oben bereits gesagt, sind alle Trademarks vorhanden, um die Platte eigentlich zu einem absoluten Highlight zu machen. Und größtenteils sind die Songs auch wirklich gut bis großartig, ABER: es gibt immer wieder einzelne Parts, die die Songs zwar nicht komplett zerstören, aber schon eine Stufe runterziehen. Sei es ein nicht ganz gelungener Gesangsteil (der Refrain von 'No Difference' z.B. ist einfach nur schlimm!) oder unpassender Gitarrenpart, irgend ein störender Teil taucht andauernd aus dem Nichts auf und versaut mir das Hörvergnügen.
Das alles klingt natürlich schlimmer, als es tatsächlich ist. Denn Tatsache ist, dass die Platte selbstverständlich nach objektiven Gesichtspunkten alles andere als schwach ist. Der Thrash-Fan bekommt hier alles geboten, was er im Thrash Bereich mag, dazu noch in einem absolut passenden Soundgewand. Wäre ich mit einer nicht ganz so hohen Erwartungshaltung herangegangen, würde vermutlich auch hier eine höhere Note stehen, so reichts halt nur für...
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Michael Meyer