FM - Metropolis
Mehr über FM
- Genre:
- Melodic Rock / AOR
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- AOR Heaven / Soulfood
- Release:
- 26.03.2010
- Wildside
- Hollow
- Unbreakable
- Flamingo Road
- Metropolis
- Over You
- Days Gone By
- Bring Back Yesterday
- I Ain't The One
- I Don't Need Nothing
- The Extra Mile
- Who'll Stop The Rain
- Still The Fight Goes On
Das Reunionalbum der englischen AOR-Rocker FM um Ausnahmesänger Steve Overland. Welcome back!
Im Sommer 1984 gegründet waren die Engländer FM zwar aus kommerzieller Sicht nicht prägend, dafür wurden sie bei Genreliebhabern aber jederzeit hoch gehandelt. Mehrere erstklassige Rockalben und Hallen- sowie Stadiontourneen später löste man sich während der Grungewelle auf, nur um sich zwölf Jahre danach wieder zu reformieren und uns mit "Metropolis" ein bärenstarkes und großartig produziertes Reunionalbum vorzulegen.
Es ist kaum zu glauben, aber die Engländer klingen amerikanischer als viele ihrer Kollegen aus Übersee selbst und dürfen problemlos in einem Atemzug mit SURVIVOR, FOREIGNER oder BON JOVI genannt werden. Natürlich kennt man die meisten Melodien und Harmonien schon irgendwoher, die Liste der zitierten Bands ist unendlich und trotzdem haben die Mannen um Ausnahmesänger Steve Overland ein durchweg rockendes und rollendes Album eingespielt, das sich gekonnt in den gewohnten musikalischen Grenzen bewegt. Darüber hinaus wissen sie auch mit individueller Klasse und einem feinen Gespür für große Rocksongs zu glänzen. Die Band und die Musik wird das Genre nicht revolutionieren, "Metropolis" dürfte jedoch in Fankreisen seinen festen Platz zwischen all den persönlichen Lieblingsalben erhalten. Und das durchaus zu recht.
Von der knarzenden Klampfe und den coolen Rocksoli über den treibenden Bass bis hin zum schweinegeilen Gesang, jeder Musiker erfüllt hier mit Bravour und der richtigen Attitüde seine Aufgabe. Die Handbremse ist gelockert und die Briten gehen nur selten wirklich auf Nummer sicher. Daraus resultieren kraftvolle Rocksongs wie der Opener 'Wildside', die mit sehr starken Bläsern aufgemotzte Partynummer 'I Don't Need Nothing' (erinnert stark an 'Unskinny Bop' von POISON), der Stadionrocker 'Who'll Stop The Rain' inklusive Keyboardsounds aus den Achtzigern und SURVIVOR-Drive, den typisch amerikanischen Rocksongs 'Hollow' und 'I Ain't The One', sowie die Rockballade 'Unbreakable'. Die Aufzählung wäre locker erweiterbar, denn FM überschreiten die ominöse Grenze hin zum Schmalz oder arg unspektakulärem Pop-Rock nur sehr selten ('Bring Back Yesterday', 'Flamingo Road'), aber selbst in diesen wenigen Momenten bleiben sie stets souverän.
Meine Freundin fragt mich, warum mich ausgerechnet dieses Album, im Gegensatz zu den vielen anderen Genreveröffentlichungen pro Monat, so begeistert. Ehrlich? Keine Ahnung. Es bringt mich einfach zum Grinsen, der Kopf nickt und der Fuß wippt im Takt, verführt mich Tanzmuffel zum leichten Wackeln mit dem Hinterteil und lässt von langen Straßen an der amerikanischen Westküste träumen, während ich den warmen Pazifikwind im Nacken spüre. Manche Bands lösen dieses Gefühl aus, andere eben nicht. FM tun das. Kaufempfehlung.
Anspieltipps: Who'll Stop The Rain, I Don't Need Nothing, Wildside
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Chris Staubach