FAIRYLAND - Osyrhianta
Mehr über Fairyland
- Genre:
- Symphonic/Epic Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 22.05.2020
- The Age Of Birth
- Across The Snow
- The Hidden Kingdom Of Eloran
- Eleandra
- Heralds Of The Green Lands
- Alone We Stand
- Hubris Et Orbis
- Mount Mirenor
- Of Hope And Despair In Osyrhia
- The Age Of Light
Aus der Versenkung auferstanden.
Wer wie ich auf richtig fetten, bombastischen Opern Metal steht, dem wird "Osyrhianta" sicher viel Spaß machen. Wunderbare Melodien, herausragende Chöre und Solisten – ein episches Fantasy-Werk, dazu geschaffen, auf einer Bühne zelebriert zu werden. Es würde aber auch als Filmmusik eine gute Figur machen. Ob man unbedingt die drei vorherigen Alben kennen muss, um sich auf 'Osyrhianta' einzulassen, kann ich nicht beurteilen, die Kompositionen und ihre musikalische Umsetzung finde ich auch so beeindruckend: eingängige Mitsingrefrains, Chorgesang, Hymnen und immer wieder auflockernde, instrumentale Zwischenspiele. Mir standen auch die Lyrics zur Verfügung, was ich immer sehr schätze, deshalb konnte das "Kopfkino" noch ein wenig mehr arbeiten. Einzig beim etwa zwölfminütigen 'Of Hope And Despair In Osyrhia' haben mich einige "lalala"-Zeilen im Refrain ein wenig verwirrt die Augenbrauen heben lassen. Aber gut, das ist dann eben künstlerische Freiheit und stört auch nicht wirklich.
Schon das teilweise gesprochen Intro 'The Age Of Birth' (toller Sprecher: Dan Wilberg!) lässt den weiteren Verlauf des Albums erahnen. Wir werden auf eine Reise durch Osyrhia mitgenommen, wandern durch Schneelandschaften ('Across The Snow'), gelangen in das verborgene Königreich ('The Hidden Kingdom Of Eloran'), hören von 'Eleandra' und folgen den Herolden auf ihrem mystischen Weg. 'Alone We Stand' ist die ultimative Album-Hymne mit ins Ohr gehenden Mitsingrefrains, von denen auch 'Hubris Et Orbis' lebt. Mit 'Mount Mirenor' gibt es ein sehr schönes, fast sieben Minuten dauerndes instrumentales Zwischenspiel, bevor wir uns zwölf Minuten lang der Hoffnung und der Verzweiflung in Osyrhia hingeben dürfen – Bombast pur, dazwischen Leichtigkeit versprühende instrumentale Zwischenstücke und immer wieder einprägsame Refrains. Mit 'The Age Of Light' werden zum Schluss noch einmal alle Register gezogen: Flötenintro, dann können Flora und Victoria mit ihren tollen Stimmen gewaltig punkten und machen aus der Schlusshymne einen richtigen Ohrwurm, bei dem der Schlussakkord wieder von der Flöte gesetzt wird. Ein hervorragender Abschluss für ein außergewöhnliches Album, das, wie schon erwähnt, geradzu danach schreit, auf einer Bühne aufgeführt zu werden. Hoffentlich bald wieder.Bisher ist FAIRYLAND übrigens an mir vorbeigegangen, obwohl 'Osyrhianta' schon deren viertes Studioalbum ist. Das mag natürlich daran gelegen haben, dass der letzte Longplayer "Score To A New Beginning" 2009 veröffentlicht wurde und danach eine Schaffenspause eingetreten ist. Außerdem musste FAIRYLAND wohl den einen oder anderen Besetzungswechsel durchstehen und irgendwie blieb dann nur noch Keyboarder Philippe Giordana übrig, der sich schon für "Score To A New Beginning" verschiedene Gastmusiker holte.
Nun, dieses Konzept wurde elf Jahre später fortgesetzt und so tummeln sich jetzt außer Philippe noch Francesco Cavalieri (Vocals, Choirs, Sänger von WIND ROSE), Sylvain Cohen (Guitars), Willdric Lievin (Bass, Choirs) und JB Pol (Drums) auf der Scheibe. Und damit alles noch ein wenig pompöser wird, gibt es noch ein wenig weibliche Verstärkung am Gesang mit Elisa C. Martin, Flora Spinelli und Victoria Cohen, sowie mit Camille "Cydorrh" Dominique (von ADARYN), die für Violine und Flöte zuständig ist. Tony Rabusseau peppt ebenfalls noch die Backing Vocals auf, den Erzähler beim Intro 'The Age Of Birth' gibt wie erwähnt Dan Wilberg.
Das Ganze ist ein Konzeptalbum und soll das Prequel zur bisherigen Trilogie sein, die aus den Alben "Of Wars In Osyrhia" (2003), "The Fall Of An Empire" (2006) und "Score To A New Beginning" (2009) besteht. Es handelt von der Erschaffung von Osyrhia, den Ländereien und deren Bewohnern.
Obwohl ich die ersten drei Alben nicht kenne, bin ich von "Osyrhianta" ziemlich beeindruckt. Natürlich gibt es im Symphonic/Epic Metal-Bereich viele Bands (ich nenne ganz bewusst keine Namen), trotzdem ist es FAIRYLAND gelungen, eine eigenständige Note einzubringen und verdient es auf jeden Fall, angetestet zu werden.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer