FALLEN SANCTUARY - Malevolent Symmetry
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2011
Mehr über Fallen Sanctuary
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 28.01.2011
- Dark Defective Synergistic
- The Fetid Kingdom
- Prelude To Supremacy
- The Quarternary Code
- Blessed Afflicted Of Man
- By Virtue Of Impurity
- Enemy
- Perjury Of Thought
- The Thrall Contagion
Hervorragende Mischung aus traditionellem US Metal und Thrash.
Da habe ich doch etwas verwundert geschaut, als nach fünf Jahren Pause plötzlich ein Zweitling des kanadischen Duos FALLEN SANCTUARY in meinem Postkasten lag. Die Brüder James (Lead guitar, backing vocals, drums) und William Derzarm (vocals, lead guitar, bass) haben seit ihrem 2005er Debüt "Theories Of Ruin" fleißig an "Malevolent Symmetry" gebastelt und nun ist es fertig.
Schon die Aufmachung ist im Verhältnis zum Erstling grandios. Eine gepresste CD, keine CD-R, es gibt ein Booklet mit allen Texten und beim Anhören der ersten Takte des kurzen Intros "Dark Defective Synergistic" bin ich auch vom Sound völlig begeistert. Die Drums drücken mächtig in der Bauchgegend, der Bass wummert ordentliche Tiefen ins digitale Gesumsel und die Riffs brettern einfach nur noch fett aus der Anlage. Keine Spur mehr vom Feeling einer Eigenproduktion, der es etwas an finanziellem Background mangelt. Das hier ist internationaler Standard und kann sich mit jeder Labelveröffentlichung messen. Sehr gut.
Wie es sich für amerikanische Musikanten gehört, zaubern die Brüder ein musikalisches Potpourri, welches anspruchsvoll, vielseitig und technisch hochwertig vorgetragen, den Hörer sofort anspricht. Parallelen zu frühen ANNIHILATOR - um mal bei Ahornblättern zu bleiben - aber auch FORBIDDEN sind aus den knackigen Riffs heraus zu hören. Zwei Referenzen, die sich sicherlich gut lesen. Und wer nun denkt, dass man aufgrund des Personalmangels limitiert agiert, der wird schnell eines Besseren belehrt. Auch wenn das Hauptaugenmerk auf erstklassige Gitarrenarbeit gelegt wird, muss sich die Rhythmussektion nicht hinter anderen Bands mit fester Besetzung verstecken.
Der klassische US Metal, der durch die kantige Brachialität und Wucht, mit der FALLEN SANCTUARY zu Werke gehen, gelegentlich in Thrashgefilde abdriftet, ist vorwiegend im Midtempo gehalten und weist vor allem bei den tollen Soli absolute Gänsehautmelodien auf. Ein hervorragendes Kontrastprogramm. Während man in den ersten Songs noch mächtig Gas gibt und bei 'Prelude To Supremacy' sogar thrashig aggressiv um die Ecke ballert, wird in den nachfolgenden Nummern gern im Midtempo Druck gemacht. Dabei entpuppt sich Bruder William als ganz ausgezeichneter Sänger, der an den richtigen Stellen sogar hervorragend tief und grantig klingt, während er an anderswo mit seinem hellen Klargesang tolle Akzente zu setzen vermag.
Wer grundsätzlich auf traditionellen US Metal der etwas härteren Gangart abfährt und dabei nicht auf ein zeitgemäßes Klangbild verzichten möchte, ist bei FALLEN SANCTUARY auf jeden Fall an der richtigen Adresse. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie sich diese Band noch entwickeln wird, wenn sie erst einmal ein komplettes Line-Up am Start hat. Zumindest werden sie dann endlich auch live auftreten können. Die deutschen Festivals warten schon.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae