FALLEN SANCTUARY (A/I) - Terranova
Mehr über Fallen Sanctuary (A/I)
- Genre:
- Melodic Power Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- AFM Records / Soulfood
- Release:
- 24.06.2022
- Terranova
- Now And Forever
- Broken Dreams
- Rise Against The World
- To The Top
- Destiny
- I Can't Stay
- Trail Of Destruction
- No Rebirth
- Bound To Our Legacy
- Wait For Me
Was man erwarten durfte.
Um gleich Verwechslungen vorzubeugen, sei klargestellt, dass hier nicht von der US-amerikanischen Metalband FALLEN SANCTUARY die Rede ist, sondern von einer recht neuen Formation, zu der sich der österreichische Sänger Georg Neuhauser (SERENITY) und der italienische Gitarrist Marco Pastorini (TEMPERANCE) zusammengeschlossen haben, um Power Metal der deutsch-skandinavischen Schule zu spielen. Diese Gruppe FALLEN SANCTUARY, offenbar nach dem SERENITY-Album von 2008 benannt und mittlerweile um zwei Landsleute Marco Pastorinis als Rhythmusfraktion vervollständigt, legt jetzt ihr Debütalbum "Terranova" vor.
Schon die ersten Takte des Titelstücks machen klar, dass hier Power Metal nach dem Lehrbuch abgespult wird, es gibt schlagerhafte Mitsingmelodien, gleichmäßige Schunkelrhythmen und Chöre bis zum Abwinken. Das zieht sich über weite Strecken durch das Album, wobei der Härtegrad der einleitenden Nummer kaum noch einmal erreicht wird. Eine kleinere Anzahl Stücke (etwa 'To The Top', 'Trail Of Destruction') stellt Spätachtziger AOR dar, den FALLEN SANCTUARY genauso musterschülerhaft ausgearbeitet hat. Hinzu kommen mit 'I Can't Stay' und 'Wait For Me' zwei akustische Balladen, wobei man erstaunt zur Kenntnis nehmen muss, dass im Studio bei der Aufnahme der ersteren niemandem aufgefallen zu sein scheint, dass der Sänger (hier mutmaßlich nicht Georg Neuhauser) vor fast jeder neuen Textzeile lautstark einatmet. Einzelne Stellen des Albums jedoch sind für Überraschungen gut und lassen aufhorchen. Sei es das moderne, schroffe Intro von 'Now And Forever', mehrere starke Riffs und Soli (u.a. 'Destiny'), Prog-Ansätze in 'Bound To Our Legacy' und eine wirklich starke Melodie in 'No Rebirth' - leider nur in den Strophen, die Refrains kippen wieder in RHAPSODY-Tralala um.
Wer auf fröhlichen Bierzelt-Power-Metal steht, kann meine Punktewertung sicher um mindestens einen Punkt erhöhen. "Terranova" erfüllt Genreerwartungen und ist handwerklich gut gemacht. Und abgesehen von den Atemübungen in 'I Can't Stay' haben Neuhauser und Pastorini der Scheibe eine passende, makellose Produktion verpasst. Originalität braucht man hier nicht zu suchen, 'Bound To Our Legacy' wäre auch für das ganze Album ein treffender Titel gewesen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser