FATES WARNING - Darkness In A Different Light
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2013
Mehr über Fates Warning
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.75
- Label:
- Inside Out (EMI)
- Release:
- 27.09.2013
- One Thousand Fires
- Firefly
- Desire
- Falling
- I Am
- Lighthouse
- Into The Black
- Kneel And Obey
- O Chloroform
- And Yet It Moves
Beeindruckende Rückkehr
Es wurde wirklich langsam Zeit. Schlappe neun Jahre sind seit dem letzten FATES WARNING-Album "FWX" vergangen. Neun Jahre zwar, in denen die Fans nicht auf Ray Alder (vier(!) Alben mit REDEMPTION) oder Jim Matheos (mit OSI und ARCH/MATHEOS) verzichten mussten, aber es ist eben doch etwas anderes, wenn die beiden gemeinsam Musik aufnehmen.
Und schon das an "Perfect Symmetry" angelehnte Bandlogo auf dem Cover und das Line-up mit Frank Aresti an der zweiten Gitarre, Joey Vera am Bass und Schlagzeugmonster Bobby Jarzombek (RIOT, HALFORD, SPASTIK INK) verraten, dass die Herren einen kleinen Blick zurück in die eigene Vergangenheit geworfen haben.
Genau das hört man "Darkness In A Different Light" dann auch in jeder Sekunde an. Das Keyboard ist verschwunden, die Gitarren sind wieder dominanter geworden, die Songs sind in der Mehrzahl eher kompakt und eingängig gehalten. Wie "Perfect Symmetry" oder "Parallels" klingt das neue Werk trotz dieser, äh, Parallelen aber dennoch nicht. Dafür war die Musik von FATES WARNING schon immer zu zeitgemäß, von daher ist es auch kein Wunder, dass auch die zehn neuen Songs durchaus modern tönen, wenngleich auch nicht so massiv wie auf dem ARCH/MATHEOS-Werk.
Herausragend ist einmal mehr die Gesangsleistung von Ray Alder. Das ist natürlich keine Überraschung, aber gerade beim kurzen, akustischen 'Falling' oder dem Seelenstreichler 'Lighthouse' wird einem dann doch wieder bewusst, was für ein begnadeter Sänger er ist. Dem stehen Jim Matheos und Frank Aresti natürlich nicht nach. Es ist schlicht ein Traum die beiden wieder zusammen zu hören. Klar, auch auf "Sympathetic Resonance" war das der Fall, aber wo dort relativ viel mit Stakkato-Riffs gearbeitet wurde, wird hier wieder viel melodischer gerifft und immer mal wieder ein feines Solo eingebaut. 'Desire' darf da als Beispiel herhalten.
Dazu kommt eine Rhythmussektion, die es immer wieder schafft, echte Akzente zu setzen. Dass Bobby Jarzombek ein absoluter Ausnahmetrommler ist, dürfte bekannt sein. Dass er aber sogar beim Songwriting Akzente setzen darf und mit dem aggressiven 'I Am' auch Songwritingcredits bekommt, zeigt die ungemeine Wertschätzung, die er in der Band bereits genießt.
Und obwohl wirklich alle kurzen Songs zu beeindrucken wissen, sind die Höhepunkte doch die beiden längeren Songs, die geschickt an den Anfang und das Ende des Albums gestellt wurden. Das eröffnende 'One Thousand Fires' zeigt schon in den ersten Sekunden, dass das Duo Matheos/Aresti brillant funktioniert. Noch besser wird es dann beim Viertelstünder 'And Yet It Moves'. Eingeleitet von einem feinen akustischen Intro erwartet uns eine sich stetig wendende Achterbahnfahrt, die von gleich zwei herausragenden Refrains gekrönt wird und zudem völlig großartig auf ihrem Höhepunkt auch ihr Ende findet. Viel mehr will ich da auch gar nicht verraten.
Als Fazit bleibt nur zu sagen, dass "Darkness In A Different Light" zumindest alle meine Erwartungen absolut erfüllt hat und die Rückkehr zum klassischeren Sound ohne Keyboard mehr als gern gesehen wird. Großartig.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk