FEDERAL CHARM - Passenger
Mehr über Federal Charm
- Genre:
- Classic / Heavy Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Wire-Sound Records / Cargo Records UK
- Release:
- 14.09.2018
- Swing Sinner
- Choke
- Emerald Haze
- Death Rattle
- Nowhere is Home
- Get Through
- Concrete Creature
- Can’t Rule Me
- Halo
- Speak Out
- Parting Words
RIVAL SONS auf der Spur?
Obwohl das Quartett für sein 2015er Album "Across The Divide" auch hierzulande durchaus positives Feedback einheimsen konnte, gelang es FEDERAL CHARM bisher nicht wirklich, auch außerhalb der Heimat in Erscheinung zu treten. Das sollte sich mit dem nun vorliegenden, dritten Langeisen "Passenger" für die Formation aus Manchester zumindest ein Stück weit ändern.
Schließlich kommt die hemdsärmelig dargebotene (live jedoch offenbar immer wieder gerne im feinen Zwirn aufgeführte) Mixtur aus typisch 70er getränkten Zutaten und einer amtlichen Portion Retro-Zeitgeist überaus schmissig und auch gefällig aus den Boxen. Allen voran merkt man dem Vierer seine Vorliebe für LED ZEPPELIN an, allerdings sei hinzugefügt, dass man sich dabei vorwiegend an das noch deutlich stärker Blues-infiltrierte Frühwerk des "Luftschiffs" hält und dabei auch eine gute Figur abgibt, während sich FEDERAL CHARM an die eher experimentelle Gangart der Herren Plant, Page, Bonham und Jones erst gar nicht heranwagt. Bemerkenswert ist auch der Sound, den sich die Jungs in den Willow Terrace Studios ihrer Heimatstadt von John Simm maßschneidern haben lassen. Die inzwischen zum Klischee verkommene Aussage, dass es eine Band schafft, den Klang der Vergangenheit in die Gegenwart zu transferieren, trifft bei FEDERAL CHARM nämlich auf jeden Fall zu und sollte die Band nicht zuletzt deshalb auch für eine verdammt große Zielgruppe interessant machen.
Allen voran sollte "Passenger" für Fans von Formationen wie RIVAL SONS spannend sein- unter anderem, weil auch FEDERAL CHARM ein ähnliches Gespür dafür besitzt, den Brückenschlag von den 70ern in die Gegenwart auf authentische Weise hinzubekommen. Noch deutlich näher an die US-Amerikaner rückt FEDERAL CHARM, weil Paul Bowe seine Gitarre auf ähnlich gefühlvolle und zugleich fetzige Manier zu bearbeiten versteht wie sein RIVAL SONS-Kollege Scott Holiday. Zwar ist die britische Formation, was Hooks und zwingende Momenten betrifft, noch ein ganzes Stück weit von der Kompetenz der Kollegen aus Kalifornien entfernt, die Marschrichtung für einen ähnlichen Durchmarsch sollte für FEDERAL CHARM aber auf jeden Fall stimmen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer