FEET FIRST - Heaven Home Hell
Mehr über Feet First
- Genre:
- Hardcore
- ∅-Note:
- 1.00
- Label:
- Demon Run Amok Entertainment (Soulfood)
- Release:
- 03.09.2010
- Introduction
- Your Churches Still Burning
- Can't Touch This
- Passion Part II
- Dead Or Alive
- The Outcasts
- Head Out
- Stuttgart Calling
- Widerstand
- The End
- Beast From The East
Viel Lärm um nichts.
Willkommen im Ghetto Görlitz. Oder, um es mit den Worten des Ossi-Quintetts zu sagen: 'Wir haben gelernt, zu überleben / auf dem Dreck, der uns fickt / einen Scheiß zu geben / haben gekämpft Tag für Tag / FEET FIRST heißt unantastbar'. Vielleicht wird man im Plattenbautendschungel tatsächlich unantastbar, sobald man ein gewisses Niveau unterschreitet. Da haben FEET FIRST gute Überlebenschancen, denn all ihre Songtexte dümpeln mit Fäkalsprache und leeren Stammtischparolen ungefähr auf demselben Bushido-Niveau vor sich hin, die 'shit'/'fuck'-Quote will man lieber gar nicht ermitteln. Und weil sich in zwei Sprachen gleich noch mehr Plattitüden raushauen lassen, schleudern die Jungs gleich in Deutsch und English schiefe Reime und abgedroschene Rebellenfloskeln durcheinander. Da tun sich im eigentlich recht authentisch gestalteten Booklet des Full-Length-Debüts rhetorische Abgründe auf. Wo hier ein politisches Statement versteckt sein soll, ist schleierhaft. Soweit mag das höchstens angehende Germanisten abschrecken ... wenn die Newcomer nicht auch musikalisch in dieselbe Kerbe schlagen würden.
Tatsächlich hat man über das gesamte Album - mit Ausnahmen des missglückten Elektro-Intros und des Sample-Zwischenspiels 'Stuttgart Calling' vielleicht - den Eindruck, ein- und denselben Song zu hören. Wobei bereits 'Song' ein großzügiger Begriff ist, sind die Tracks zumeist leidlich aneinander gesetzte Versatzstücke aus plumpem Hardcore-Geballer ohne jegliche Finesse. Entstehen in diesem schlecht getakteten, eintönigen Geprügel zufällig mal Hooklines, so bauen sich diese aus abgedroschensten Motiven auf. Da ist die matschige Produktion kein wirkliches Manko, denn so genau will man ohnehin nicht hinhören. Die banalen Lyrics werden in der einzigen dazu passenden 'Gesangslage' dem Hörer ins Hirn gehämmert: stumpfes Grölen, das wohl Shouting sein soll, gelegentlich gepaart mit halbherzigem Grunzen. Belangloser kann man Wut im Bauch nicht musikalisch umsetzen - aber immerhin eine bessere Beschäftigung als etwa die dargebrachten Slogans an Wände zu sprayen. Und wer weiß, vielleicht schafft es diese platte Aggression sogar, live vor dem entsprechenden Publikum zu zünden. Mit einem ausreichenden Alkoholpegel. Und Wachsstöpseln in den Ohren. Und am besten abwesend.
Anspieltipps: Logischerweise keine.
- Note:
- 1.00
- Redakteur:
- Regina Löwenstein