FELDSPAR - Old City New Ruins
Mehr über Feldspar
- Genre:
- Hardcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 30.09.2024
- What Makes Us Stay?
- Cobblestones
- Dead Friends Still Alive
- 18 Karat
- Your Resistance Is Not Only Futile But Also Pathetic
- The Jester's Revolt
- Scalp Is An Ashtray
- All Quiet (Huff And Puff)
- Beach Bums Of Santa
- God Is Fired
- Old City New Ruins
Hardcore mal ganz unorthodox.
Die relativ konservative Vorstellung, wie klassischer Hardcore am Ende klingen sollte, hat die Herrschaften bei FELDSPAR offensichtlich noch nie wirklich gejuckt. Nicht nur deshalb geht die erst im vergangenen Jahr gegründete Combo auf ihrem Debüt völlig eigene Wege, wählt eher den punkigen Ansatz und hat mit dem üblichen Tough-Guy-Gehabe ebenso wenig am Hut wie mit stampfenden Grooves und wüstem Gebrüll.
Die Frage, ob die elf Nummern von "Old City New Ruins" daher noch in die Hardcore-Kategorie geschoben werden dürfen, kann man daher getrost an anderer Stelle aufgreifen, denn bei den Italienern geht es in erster Linie um den Spirit und nicht um die Attitüde, und genau hier dürfte FELDSPAR die eigentliche Zielgruppe dann direkt wieder abholen. Und deshalb haben Schubladen auch mal wieder keine Relevanz, weil am Ende sowieso nur zählt, was aus den Boxen kommt - und das ist auf "Old City New Ruins" relativ wüst.
Die vergleichsweise unorthodoxe Herangehensweise führt nämlich zu einigen sehr ungewöhnlichen Schlenkern, die den roten Faden zwar immer wieder zerschneiden, diesen aber auch nicht wirklich benötigen, um die energischen Vorstöße der Truppe aus Rom genießen zu können. Gerade wenn ein paar Melodien eingebaut werden ('Dead Friends Still Alive'), ein dreckiger Rock & Roll-Groove die Szenerie bestimmt ('Beach Bums Of Santa') oder FELDSPAR vermehrt als etwas aggressivere Variante früherer TURBONEGRO-Releases durchgeht ('God Is Fired'), ist diese eigenwillige Mixtur die genau richtige Erfrischungskur, die gleichzeitig ein Lächeln herbeizaubert und dennoch ordentlich austeilt.
Die wichtigste Sache ist zuletzt jedoch, dass FELDSPAR relativ originell zwischen den Genres pendelt und etwas Eigenes kreiert, das mit seiner punkigen Energie und seiner meist ungestümen Art zu überzeugen weiß. Ist man anfangs noch ein wenig befremdet, weil die Vocals auf "Old City New Ruins" ein wenig gewöhnungsbedürftig erscheinen, ist die Begeisterung später ungleich größer, dass auch das nur einer von vielen Bausteinen zu einem erfolgreihen Debüt geworden ist. Richtig cool!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes