FEVER 333 - Darker White
Mehr über Fever 333
- Genre:
- Crossover / Rap Metalta
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Century Media Records
- Release:
- 04.10.2024
- New West Order
- Higher Power
- Bull And A Bullet
- No Hostages
- $wing
- Murderer
- Tourist
- Nosebleeds
- Do Or Die
- Negligence
- Desert Rap
- DOA
- Pin Drop
- Mob Music Pt. 2
In den besten Momenten weiterhin eine der spannendsten Bands unserer Zeit ...
Bei den Amerikanern FEVER 333 werde ich nie das Gefühl los, dass RAGE AGAINST THE MACHINE heute genauso klingen könnte, wenn der Vierer mit den Trends der letzten Jahre gegangen wäre. Das Riff-Fundament der streitbaren Truppe um Gitarrenlegende Tom Morello und gerade das legendäre Debüt schimmern jedenfalls auch auf dem Zweitwerk der aktuell durchstartenden Newcomer duch, das auf den Namen "Darker White" hört und qualitativ beim Vorgänger "Strength In Numb333rs" anknüpft, der Jason Butler und seinen Kollegen sogar eine Grammy-Nominierung einbrachte.
Musikalisch ist die Bandbreite des Vierers anno 2024 dabei sogar noch breiter geworden, denn beim Hip-Hop-Track 'New West Order' fühlt man sich erst einmal ein wenig im falschen Film. Andererseits muss man selbst als eingefleischter Metalhead den imaginären Hut vor dem coolen Text zücken, mit dem Jason die letzten Jahre und die Veränderungen für sich und seine Band reflektiert. Musikalisch haut dennoch für mich 'Higher Power' eher in die richtige Kerbe, wenn RAGE AGAINST THE MACHINE auf modernen Nu-Metal und Core trifft und in Kombination einen unheimlich zwingenden und bissigen Track erzeugt, bei dem man praktisch sofort vom heimischen Sofa und quer durch die Wohnung springen möchte. Was für eine Energie hier transportiert wird, ist schon mehr als beachtlich.
Auch in der Folge trennen die Amerikaner ihre musikalischen Extreme vielleicht etwas mehr, als es mir lieb wäre, sodass sich zumeist Hip-Hop-Nummern wie 'Bull And A Bullet' und Alternative-Kracher wie 'No Hostages' die Klinke in die Hand geben. Die wuchtigeren Momente bleiben dabei für mich dabei immer die große Stärke von FEVER 333, was das eben erwähnte 'No Hostages' mit einem unheimlich großartigen Refrain eindrucksvoll unter Beweis stellt. Das poppig-eingängige 'Nosebleeds' ist ebenso ein absoluter Volltreffer, der schon nach einem Durchgang einen Hinflug ohne Rückreise ins Langzeitgedächtnis gebucht hat. Gleiches gilt für 'Desert Rap', das ebenfalls die Alternative-Rock-Einschläge gekonnt mit dem Sprechgesang von Jason verheiratet, der übrigens auch eine tolle Singstimme sein Eigenen nennt und so auch mal eine coole Hookline ohne Probleme servieren kann. Dass bei der musikalischen Mixtur auch eine LIMP BIZKIT-Hommage wie 'Swing' durchaus ins Bild passt und als musikalisches Kontrastprogramm für Auflockerung sorgt, versteht sich da fast schon von selbst.
Dennoch fand ich abschließend den Vorgänger in seiner Gesamtheit noch etwas spannender, denn "Darker White" wirkt doch irgendwie in Teilen seltsam zerrissen und teils unschlüssig. An der Tatsache, dass FEVER 333 gerade in den härteren und metallischen Momenten weiterhin mit Sicherheit eine der, wenn nicht sogar die spannendste Crossover-Band auf dem Mark ist, ändern die für mich doch etwas zu zahlreichen Durchhänger nichts, weshalb ich allein schon wegen diverser Hits einen Kauf des Silberlings für alle Fans des Genres empfehle.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs