FIENDISH GLOOM - Fiendish Gloom
Mehr über Fiendish Gloom
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Wishmaster
- Faithless
- Chains
- Unreal
- Blood & Salvation
- No Religion
- The Front
- Tell Me
- Du zahlst
- Pain
Die deutsche Death-Metal-Szene wird in letzter Zeit immer lebendiger, und beinahe täglich sprießen neue Bands aus dem Boden, den man in Fachkreisen auch Underground nennt. Auch wenn FIENDISH GLOOM schon seit elf Jahren aktiver Teil der Szene sind, haben sie sich erst vor knapp drei Jahren so richtig zusammengefunden und dürfen nicht zuletzt wegen der ständigen Besetzungswechsel getrost als Newcomer betrachtet werden.
Dabei sind die Jungs aus Mechernich an ihren Instrumenten topfit, allen voran Lead-Gitarrist Niko Schmitz, der sich hier einige wirklich tolle Riffs aus dem Ärmel schüttelt, die schon jetzt reif für die Todesstahl-Oberliga sind. Und darüber hinaus wissen FIENDISH GLOOM auch, worum es im Death Metal geht. Mächtige Gitarren bilden hier das Fundament, sei es nun in Form von technisch verspielten Passagen oder eben in drückenden Headbanger-Riffs, von denen es vor allem in der ersten Hälfte der selbstbetitelten Eigenproduktion eine ganze Reihe gibt - aber das ist auch bezeichnend für diesen Release, denn mit wachsender Spielzeit tauchen die ersten Längen auf.
Gemäß dem Sprichwort "manchmal wäre weniger mehr gewesen" wünscht man sich, FIENDISH GLOOM würden in Songs wie 'The Front' oder 'Du zahlst' schneller auf den Punkt kommen. Das gelingt anfangs nämlich noch sehr gut und treibende Banger wie 'Wishmaster', 'Faithless' und 'Unreal' gehen dementsprechend gut rein. Doch das auf dem Backcover abzulesende Nord-Süd-Gefälle lässt sich nun mal nicht überhören, und bevor eine eher mäßige Nummer wie 'Pain' schließlich das Album beendet, wünscht man sich als Hörer (und wann ist das schon einmal der Fall?), dass die Sache eine Viertelstunde früher zu Ende gegangen wäre, denn dann wäre mit Sicherheit auch die Spannung erhalten geblieben.
So bleibt nach gut 52 Minuten ein gespaltener Eindruck: Einerseits können FIENDISH GLOOM deutlich unter Beweis stellen, dass sie in der Lage sind, im (inter)nationalen Death-Metal-Sektor ein gehöriges Wörtchen mitzureden, andererseits schafft man auf "Fiendish Gloom" nicht rechtzeitig den Absprung und verliert sich in überlang arrangierten Kompositionen.
Da die Scheibe aber für den Spottpreis von 5 €uro über die bandeigene Homepage zu beziehen ist, möchte ich geneigten Hörern trotzdem mal empfehlen, ein Ohr zu riskieren.
Anspieltipps: Faithless, Unreal, Blood & Salvation
- Redakteur:
- Björn Backes