FIGHTCAST - Breeding A Divinity
Mehr über Fightcast
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Kolony / Italien-Import
- Release:
- 18.07.2008
- Poison Cage
- Filter
- Three Ghosts For You
- The White Pitch
- Chrome Within
- New Shade Behind
- Illogical Trip
- Charlie B.
- Breeding A Divinity
Im norditalienischen Brescia haben im Januar dieses Jahres einige Enthusiasten ein neues Label namens Kolony Records aus der Taufe gehoben, welches es sich zum Ziel gesetzt hat, jungen und talentierten Bands allerlei metallischer Stilrichtungen unter die Arme zu greifen, was ja grundsätzlich mal ein löbliches Unterfangen ist. Dass es den Verantwortlichen hiermit sehr ernst ist, beweist auch sofort die rührige Promotionsarbeit, die stilvolle Gestaltung der hier besprochenen ersten Veröffentlichung und auch die handwerkliche Qualität der gebotenen Musik. Hier ist in jedem Fall alles im grünen Bereich.
Die Debütanten im Stalle von Kolony Records sind fünf junge Italiener aus Cesena im Osten der Emilia-Romagna, die ihrer Band den Namen FIGHTCAST gegeben haben und sich dem modernen Metal amerikanischer oder neo-schwedischer Prägung widmen, der durchaus auch Elemente aus dem Hardcore verbrät und es sich somit in der Metalcore-Schublade hübsch bequem macht. Dass diese schon seit geraumer Zeit gnadenlos am Überquellen ist, stört die Jungs kein bisschen, und deshalb zocken sie ihre neun Songs mit viel Enthusiasmus, einem feinen Gespür für unterschwellige Melodie und beachtlichem handwerklichen Talent herunter. Bei einem Song wie 'Filter', der viel cleanen Gesang aufweist und auch - in bester italienischer Tradition - sehr melodische Leadgitarren und verspielte Soli enthält, ist dies besonders auffällig. Bei 'Three Ghosts For You' grüßen dann auch mal SOILWORK und die guten alten flambierten Schweden um Herrn Fridén. In dieser Tour geht es munter weiter: Mosh-Parts konkurrieren mit melodischen Leads, Aggro-Gebrüll wechselt sich mit von kalten Keyboards unterlegten cleanen Refrains ab und zwischendurch funkelt immer wieder ein wenig die Liebe für den simplen Rock durch, auch wenn man es beim oberflächlichen Hören kaum merkt.
Um mich kurz zu fassen: Das FIGHTCAST-Debüt bietet nichts wirklich Originelles, sämtliche Zutaten sind in der Metalcore- und Nu-Metal-Szene weit verbreitet. Der Old-Schooler macht einen weiten Bogen und der Trendhüpfer weiß, was er bekommt. Es sei aber lobend erwähnt, dass die jungen Italiener gute Melodien im Gepäck haben, handwerklich toppfit sind und mit spürbarer Spielfreude ans Werk gehen. Damit stehen sie den etablierten Größen der Szene in nichts nach und dürfen Genreanhängern ruhig einen Hördurchlauf auf MySpace wert sein. Genreskeptiker wie ich bleiben gefasst und nicken anerkennend, reagieren aber keineswegs euphorisch.
Anspieltipps: Filter, Three Ghosts For You, New Shade Behind
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle