FINAL BREATH - Let Me Be Your Tank
Mehr über Final Breath
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Remedy
- Release:
- 25.10.2004
- Intro
- Strong Pain
- Eyes Of Horror
- Greed For Revenge
- Empty Eyes
- Exposed To Hatred
- Let Me Be Your Tank
- Bemoaned Animosity
- Sociopathically Insane
- Coma Divine
Wem FINAL BREATH heutzutage immer noch kein Begriff ist und wer sich doch tatsächlich dennoch Thrasher schimpft, sollte sich jetzt auf einen Schemel stellen, die Schlinge sanft über den Kopf streifen und im Anschluss über den Schemelrand hinaus treten. Die Jungs sind natürlich in eingeweihten Kreisen ein Geheimtipp und werden schon des Längeren hoch gehandelt. Die neue Granate "Let Me Be Your Tank" unterstreicht dieses Ansinnen mit einem fetten roten Balken und drei Ausrufezeichen. In einem mächtig bolzenden Soundgewand aus der Hand von Klangmeister Andy Classen rupfen die personifizierten letzten Atemzüge der Metal-Ente genüsslich jede Feder einzeln aus.
Ob in Hochgeschwindigkeitsregionen oder schwer stampfenden Bereichen, die Band schneidet ihre Mucke mit heftigst peitschenden Riffs in die Haut des Hörers ein, bis die rote Soße im Schwall auf den Boden spritzt. Dabei würzen FINAL BREATH jederzeit mit viel Melodiegespür, bis der Komposition aus Härte, Hass und Schöngeist genau die richtige Dosis aus süchtig machendem Thrashopiat injiziert ist. Die mächtig geile Hymne 'Eyes Of Horror' ist SLAYER pur, driftet aber im Mittelteil in so sphärische Melodiebereiche ab, dass es mir die Gänsehaut auf den Pelz treibt. Dem gegenüber stehen unlustige Serienkiller wie die vertieft fiese KREATOR-Hommage 'Creed For Revenge', die ihr Gift direkt in das Nervengeflecht spritzt. Bangen ist ein Muss, versprochen.
Man kann die Mucke FINAL BREATHs als altmodisch bezeichnen, was ich aber als alter Hase sehr zu schätzen weiß und was nicht erst seit EXODUS' letztem Output wieder salonfähig zu sein scheint. Aus alt wird neu, Klasse setzt sich eben durch und stirbt nie. Und so hämmern sich FINAL BREATH in the vein of SLAYER, KREATOR, DESTRUCTION und EXODUS durch zehn Songs voll exzellenter Härte. Jürgen Auermanns Vocals erinnern frappierend an die eines gewissen Mille Petrozzas, was dem Ganzen zusätzliche Aufwertung verschafft, da man sich wohltuend von den zur Zeit gängigen Kreischheimern im Thrashzirkus abhebt.
Technisch ist die Sache auch auf höchstem Level, was gerade der Fingerbrecher 'Empty Eyes' beweist, der jedem KREATOR-Song in Sachen Songwriting und spielerischer Umsetzung das Wasser reichen kann. Und das ist bei deren offensichtlicher songwriterischer Kompetenz ein riesiges Kompliment. Es geht natürlich auch gradliniger, keine Frage. 'Exposed To Hatred' löscht einfach das Lebenslicht. Drei, zwei, eins, aus!
Der Titelsong drosselt gewaltig das Tempo und drischt verstörend aus den Speakern. Zurück bleibt die Asche des verbrannten Rezensentenfleisches und der beißende Gestank, der penetrierend über den Hausflur wabert.
Anlegen, zielen, Schuss und tot! Kurz und schmerzlos beschrieben, kann ich nicht mehr über die neue FINAL BREATH sagen. "Let Me Be Your Tank" hat im Thrashbereich nur Pluspunkte zu vermelden. Das fängt bei der Produktion an und hört beim geilen Jowita-Kaminska-Cover (EXODUS) auf. Somit für jeden, der seine Rübe gerne von schnittigen Riffs vom Hals geschält bekommt, eine absolut runde Sache.
Anspieltipps: Eyes Of Horror, Empty Eyes, Let Me Be Your Tank, Sociopathically Insane, Coma Divine
- Redakteur:
- Alex Straka