FIRMAMENT (LEIPZIG) - We Don't Rise, We Just Fall
Mehr über Firmament (LEIPZIG)
- Genre:
- Heavy Rock / Proto-Metal / Retro
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Dying Victims Productions
- Release:
- 24.03.2023
- Firmament
- The Void
- Dreams Of Misery
- Live In The Night
- Loosing You
- Hide & Seek
- On The Edge
- No Future
- Last Desire
Der neue Stern am Retro-Himmel!
Retro-Fans aufgepasst, denn dieses feine Debüt aus dem schönen Leipzig wollt ihr sicher nicht verpassen! Gegründet wurde FIRMAMENT Anfang 2021 von Mitgliedern von TENSION, PRISMA und WAYWARD. Gespickt mit tollen Basslinien, traumhaften gedoppelten Gitarren und reichlich Hooklines weiß dieser Langspieler schon beim ersten Durchlauf zu gefallen. Gleich der Einstieg mit 'Firmament' begeistert mit kompositorischem Erfindungsreichtum und spielerischer Klasse, die vielen Wendungen, die der Song nimmt, sorgen für reichlich Abwechslung. 'The Void' heizt weiter durch seine treibende Rhythmusfraktion ein und der Chorus und die prägnanten Leads setzen sich gleich im Gedächtnis fest. Die kaum verzerrten Gitarren bei 'Dreams Of Misery' sorgen für viel Atmosphäre und sollten auch Fans von HÄLLAS durchaus ansprechen, auch hier sind die Tempowechsel ein deutlicher Pluspunkt.
Die 70er-Anleihen auf "We Don't Rise, We Just Fall" sind problemlos auszumachen, aber die Eigenständigkeit von FIRMAMENT unterliegt aus meiner Sicht keinem Zweifel. Die unterschiedlichen Stilrichtungen, die man auf dem Album als Einflüsse erkennen kann, ergeben zusammen ein stimmiges Klangbild. Man kann sich durchaus vorstellen, dass ab und zu mal eine frühe Scheibe von den MISFITS auf den Plattentellern der Musiker landete. Jedenfalls kommt mir bei 'Hide & Seek' das Horror-Punk-Urgestein in den Sinn. Ein wenig Rock aus der Garage wird auch hin und wieder in den Kessel geworfen und gut umgerührt, damit die Proto-Ursuppe auch gelingt. 'On The Edge' flicht nach meinem Empfinden gar ein wenig von der Energie von MOTÖRHEAD ein. Und wenn man mich zwingen würde, bezüglich des dezent nach Gothic Rock klingenden Gesangs einen Vergleich zu ziehen, würde ich wohl am ehesten THE NIGHT ETERNAL anführen.
Sound und Songs sorgen jedenfalls für permanente Hochstimmung, was ganz einfach an der positiven Ausstrahlung der Musik liegt. Und dies gilt selbst für eher melancholische Stücke wie 'Loosing You'. Manchmal hat man den Eindruck, als wären gewisse Ideen ganz spontan als Improvisationen im Studio entstanden, so frisch und unverbraucht klingt "We Don't Rise, We Just Fall". Ein wenig Ungeschliffenheit erhöht den Reiz des Albums in meinen Ohren noch.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens