FISH - Field Of Crows (The Remasters)
Mehr über Fish
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Chocolate Frog Records
- Release:
- 07.04.2017
- The Field
- Moving Targets
- The Rookie
- Zoo Class
- The Lost Plot
- Old Crow
- Numbers
- Exit Wound
- Innocent Party
- Shot The Craw
- Scattering Crows
- The Lost Plot (Demo)
- Scattering Crows (Demo)
- The Field (Demo)
- The Rookie (Live 2004)
- Moving Targets (Live 2004)
- Innocent Party (Live 2004)
- Zoo Class (Live 2004)
- Numbers (Live 2004)
- Old Crow (Live 2004)
- The Lost Plot (Live 2004)
- The Field (Live akustisch 2006)
- Shot The Craw (Live akustisch 2006)
- The Lost Plot (Live akustisch 2006)
- Scattering Crows (Live akustisch 2006)
- Innocent Party (Live 2005)
- Moving Targets (Live 2005)
- The Rookie (Live 2004)
- Zoo Class (Live 2004)
- Numbers (Live 2004)
- Moving Targets (Live 2004)
- Innocent Party (Live 2004)
FISH mal etwas anders, aber vor allem: Wieder stark!
Nach dem schwierigen "Fellini Days" konnte der Schotte Fish 2002 finanziell endlich wieder ein wenig Luft holen. Dies schlug sich sofort und deutlich in diesem Album nieder. Aus einem Konzeptwerk wurde ein "normales" Album, Frank Usher ist zurück an der Gitarre und hat den Ex-BIG COUNTRY-Saitenmann Bruce Watson an seiner Seite. Das neue kreative Team zusammen mit Irvin Durguid gab der Band eine neue Richtung, die die Schwächephase beinahe vergessen ließ.
Denn nach "Fellini Days" ist die erste gute Nachricht für FISH-Fans, dass der Sänger seine Stimme wieder kraftvoller einsetzt und sie auch mehr in den Vordergrund stellt als zuvor. Der Opener 'The Field', der erst klingt, als sei er ein Intro, wird dadurch zu einem beachtlichen Neo-Prog-Song von beinahe neun Minuten Länge. Die 2003er-Version eines 'Shadowplay', bevor der spätere Fish durchkommt mit einem Pop-Rock-Song mit dem Titel 'Moving Targets'. Ja, das ist wieder FISH, wie die Fans es wollen. Nicht als Wiederholung alter Taten, aber minus den misslungenen Experimenten seines ersten Albums des neuen Millenniums. Ähnliches gilt auch für den etwas Hard Rockigeren Track 'The Rookie'. Kompositorisch einfach eine ganze Länge besser als zuvor und vor allem: wieder richtig gut!
'Zoo Class' zeigt den Schotten wieder von seiner experimentellen Seite. Nummer Sicher ist nicht sein Ding, obwohl er das sicher könnte. Aber der jazzige Touch steht dem Lied sehr gut und auch die Bläser sind absolute klasse. Apropos Bläser: diese dürfen gleich fünf der elf Lieder veredeln und fügen sich toll ein. 'The Lost Plot' ist typisch FISH-intensiv und 'Old Crow' wiederum eher experimentell, aber sehr cool. Genauso 'Numbers', sodass "Field Of Crows" im Verlauf des Werkes einen immer ungewöhnlicheren Charakter annimmt, was an seinen Kompositionspartnern liegt, allen voran Gitarrist Bruce Watson, der dem Album seinen Stempel aufzudrücken vermag, was sich aber ausdrücklich positiv bemerkbar macht, auch wenn nicht jedes Experiment ein Erfolg ist. So wie 'Numbers', das leider zu den wenigen intensiven und damit schwächeren Stücken des Albums gezählt werden muss.
'Exit Wounds' ist ein locker-flockiger Song mit einem coolen Feeling, der leichtfüßig dahertrippelt und durch den Raum zu schweben vermag, bevor 'Innocent Party' eher schwer und stampfend daherkommt. Im Albumkontext wirken beide aufgrund des Kontrastes noch besser, als die Stücke eigentlich schon sind. 'Shot the Craw' ist ein ungewöhnlicher Song, der mich stark an die Hogarth-Ära von Fishs Ex-Band MARILLION erinnert. Natürlich mit einem FISH-Touch. Den Abschluss bildet 'Scattering Crows', das das Album melancholisch und emotional mit einem echten Highlight beschließt.
Das ganze Album ist von Chris Kimsey neu abgemischt worden, was aufmerksamen FISH-Kennern tatsächlich auffallen dürfte. Wenn man dem Album etwas vorwerfen kann, dann dass die typischen FISH-Tracks fehlen und kein echtes Pro-Epos enthalten ist von der Art, die immer auf Dauer die größten Kompositionen waren wie 'Vigil', 'Shadowplay', 'Raw Meat', dem 'Plague Of Ghosts'-Epos oder natürlich der unglaublichen 'High Wood'-Suite.
Wie üblich bei der "Remastered"-Serie gibt es noch zwei weitere Tonträger. Auf der ersten Bonus-CD befinden ich zuerst drei Demoaufnahmen von 'The Lost Plot', 'Scazzering Crows' und 'The Field' ohne Gesang. Für FISH-Fans interessant, für Normalhörer beginnen die Highlights wahrscheinlich erst ab Lied vier. Die folgenden Live-Aufnahmen aus Bilston und Oslo sind meines Wissens nach unveröffentlicht und von ausgezeichneter Qualität. Wir üblich vermögen die Lieversionen das Material noch besser in Szene zu setzen, da FISH-Kompositionen oft durch die zusätzliche Energie des Auftritts gewinnen. Mit dabei ist übrigens auch ein junger Mann namens Danny Gillan, den Fish bei einer Karaoke-Veranstaltung kennengelernt hatte. Na ja, mit dem Namen steht ihm möglicherweise eine große Karriere bevor. Gab es ja schon einmal.
Die dritte CD ist ebenfalls randvoll mit Live-Aufnahmen, die von dem Album "Communion" und den DVDs "Return To Childhood" und "Scattering Crows" stammen, aber hier neu zusammengefasst wurden. Wer alle drei besitzt, erhält hier nichts Neues, aber immerhin eine gute Neukombination, die eben ausschließlich die Lieder von "Field Of Crows" beinhaltet, die sonst nur verstreut verfügbar sind.
Insgesamt ist auch diese vierte Edition der "Remastered"-Serie von FISH eine runde, tolle Sache. Negativ ist einzig das Fehlen von 'Scotland By Our Side' von SCOTIA NOSTRA, an dem Fish mitgewirkt hatte, anzumerken. Das wäre ein schöner Bonustrack gewesen, aber wahrscheinlich ist es die Rechtesituation, die zur Nichtberücksichtigung geführt hat.
Die "Remastered"-Serie ist nur über den Künstler und seinen eigenen Webshop zu beziehen. Dabei empfiehlt es sich, eine Sammelbestellung aufzugeben, um Porto zu sparen. Das ist aber nicht schwierig, da es mittlerweile ein halbes Dutzend dieser Box-Sets gibt, die alle empfehlenswert sind. Gerade läuft übrigens eine besondere Promotion, bei der es bei Bestellung von zwei Box-Sets ein kostenloses T-Shirt dazugibt.
Noch ein Hinweis für Besitzer der Originalausgabe von "Field Of Crows": Das eigentliche Album würde von mir übrigens einen halben Punkt weniger erhalten als das hier besprochene Box-Set. Ich glaube, wer das Album mag, wird die zahlreichen Live-Versionen genießen können, die das Box-Set bietet. Es ist vielleicht kein absolutes Muss, aber empfehlen möchte ich dieses liebevoll und großartig gestaltetes und zusammengestelltes Box-Set in jedem Fall.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger