FISH - Songs From The Mirror (The Remasters)
Mehr über Fish
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Chocolate Frog Records
- Release:
- 04.12.2017
- Question
- Boston Tea Party
- Fearless
- Apeman
- Hold Your Head Up
- I Know What I Like
- Solo
- Jeepster
- Time And A Word
- The Seeker
- Five Years
- Caledonia
- Something In The Air (Live)
- I Know What I Like (Demo)
- The Seeker (Demo)
- Fearless
- Boston Tea Party (Live)
- Jeepster
- Hold Your Head Up
- Five Years
- Roadhouse Blues (Live Acoustic
- Jeepster (Live Acoustic)
- Solo (Live Acoustic)
- Boston Tea Party (Live)
- Faithhealer (Live)
- Reflections - A Look Back At "Songs From The Mirror" (DVD)
Ein musikalischer Blick zurück.
Wenn ich daran zurückdenke, war ich tatsächlich erst einmal enttäuscht, als einer meiner Lieblingsmusiker 1993 unter dem Titel "Songs From The Mirror" ein Album mit Coverversionen herausbrachte. Ich betone allerdings, es war 1993, also deutlich bevor jede drittklassige Hinterhofkombo uns mit ihren kruden Nachahmungen penetrierte und vor der Schwemme überflüssiger Tributalben. Aber zurück zu "Songs From The Mirror": Neun Lieder, die den Musiker und Komponisten FISH beeinflusste hatten, angefangen bei ARGENT über DAVID BOWIE, T.REX bis GENESIS und KINKS lässt es der Schotte es vielfältig angehen. Alle auf dem 1993 veröffentlichten Album enthaltenen Lieder sind toll arrangiert und interpretiert, zwar nachgespielt ohne ihnen den Charakter zu nehmen, aber eben nicht einfach nur imitiert.
Soweit eine kleine Einführung in das, was den Hörer erwartet. Doch was mir hier vorliegt, ist die von FISH selbst veröffentlichte Version aus seiner "The Remasters"-Serie, die wir nun einmal genauer unter die Lupe nehmen wollen. Wie auch die anderen Ausgabe dieser Serie ist die Aufmachung großartig: Drei Disks in einem dicken Hardcover-Pack mit 48-seitigem Booklet, das für mich wieder ein absolutes Highlight ist. Ein langes Essay über die Bandentwicklung, professionelle und private Situation des Nordbriten und die Schwierigkeiten, mit denen der Hüne zu kämpfen hatte, lassen den Hörer das Album mit größerer Intensität genießen. Das Booklet allein ist ein Kaufgrund.
Doch auch musikalisch hat das Album mehr zu bieten als der reguläre 1993er Release, und auch mehr als der mit einem Bonustrack aufgepeppte Roadrunner-Rerelease, bei dem zusätzlich ein Song ausgetauscht wurde. Neben den genannten 'Jeepster' und 'Time And A Word' mit einem Solo von Steve Howe ist auch noch der Song 'Caledonia' vertreten, der bislang noch auf keinem der Ausgaben vertreten war und von dem ich tatsächlich nicht weiß, wo er vorher schon einmal veröffentlicht worden ist.
Die zweite Disk enthält dann eine ganze Reihe an Demo-Aufnahmen, alternativen Versionen und Live-Recordings. Bei den Demoaufnahmen und alternativen Versionen bin ich relativ wenig begeistert, was in der Natur der Sache liegt. Wo man sonst bei FISH die Entwicklung der Komposition nachvollziehen kann, zeigen die Demos nur, wie gut die Band die Lieder bereits zu Beginn spielen konnte. Aber die CD hat auch einige Highlights zu bieten. Da ist zum einen eine Live-Version des Stücks 'Something In The Air', dass FISH als Single veröffentlichte, aber das nicht auf dem Album gelandet war. Genauso gibt es eine akustische Live-Version des 'Roadhouse Blues' und eine Live-Aufnahme von 'Faithhealer', die beide ebenfalls nicht auf dem regulären Album vertreten sind. Dazu kommen fünf weitere Live-Versionen, die alle absolut klasse sind.
Als dritte Disk findet sich noch der Film "Reflections – A Look Back A Songs From The Mirror", der mit einer Laufzeit von über 70 Minuten einen spannenden Einblick in das Album bietet. Dazu kommen sechs sehr rohe Live-Aufnahmen aus Utrecht, die nicht normalen Aufnahmestandards entsprechen, aber für Freunde der Band dennoch sehenswert sind. Sicher, das ist etwas für FISH-Fans, aber die ganze "The Remasters"-Serie ist für reguläre Musikhörer toll, für FISH-Fans aber etwas ganz Besonderes.
Im Rahmen der Serie ist "Songs From The Mirror" ein essentieller Bestandteil und zeigt eine Facette in der Geschichte des Schotten, die natürlich musikalisch etwas weniger spannend ist als seine Studioalben mit eigenem Material, aber dennoch in dieser Version eine klare Kaufempfehlung darstellt. Das die Alben in umgekehrter Reihenfolge veröffentlicht werden und uns nun noch die ersten beiden Alben fehlen, bedeutet zwar, dass wir die Geschichte rückwärts kennenlernen, aber die Texte in den Booklets sind so toll und ehrlich geschrieben, dass ich mich bereits darauf freue, ein paar echte FISH-Tage einzulegen, wenn die Alben "Vigil In A Wilderness Of Mirrors" und "Internal Exile" auch erschienen sein werden, um die musikalische Entwicklung dieses Ausnahmesängers noch einmal in der richtigen Reihenfolge miterleben zu dürfen.
Für Fans: Kaufen. Für Nicht-Fans: Erst die Studioalben zulegen. Am Ende wollt ihr dann dieses gute Stück auch haben.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger