FLESHLESS - To Kill For Skin
Mehr über Fleshless
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Obscene Productions
- Release:
- 22.11.2005
- Intro
- Contract Of Blood
- Sanguinica
- Ordo Verminosum
- The Final Cut
- Lifedrain
- In Vitro/ Dead End
- The Grudge Gear
- Amor In The Shards
- To Kill For Skin
- Outro
Ein runzliger Doktor mit halbkaputter Brille arbeitet sich mit einer Nähmaschine an einem großen Stück menschlicher Oberkörper-Haut mit anhängendem Gesicht ab. Drumherum stehen schon andere genähte "Modelle" aus seiner kunstfertigen Hand. Das detailreiche Cover der neuen FLESHLESS-Scheibe "To Kill For Skin" weist die Richtung der Musik: Death Metal. Die Tschechen spielen neunmal Todesblei auf ihrer Platte - ein Fest für die Fans von verqueren Gitarren, rohem Old-School-Feeling und böswilligem Gegrunze.
Generell sollten potentielle FLESHLESS-Fans aber einen Sinn für Texte über Mord, Totschlag und Gedärme mitbringen. Denn die lyrischen Ergüsse auf "To Kill For Skin" sind zwar nicht ganz so fies wie bei CANNIBAL CORPSE, aber dennoch deutlich für Freunde der blutigen Gore-Ecke formuliert. Die Musik ist den Themen entsprechend brutal gestaltet - doch anders als bei ihren vorigen Alben sind FLESHLESS um mehr Abwechslung zwischen den Double-Bass-Attacken bemüht und hacken nicht mehr einfach wild drauflos. Zwar sind die grindigen Passagen längst nicht mehr so ausgeprägt wie früher, doch klingen FLESHLESS dadurch ausgereifter, entwickeln sogar zu mancher etablierten Ami-Band eine starke Konkurrenz. Denn trotz der spürbaren vertrackteren Songs und Gitarrenriffs sind FLESHLESS immer noch berstend zielgenau in ihrem Anspruch, Nackenmuskeln mit geradlinigen Death-Metal-Strukturen zu malträtieren. Das ist etwa bei einem Song wie dem Opener 'Contract Of Blood' zu spüren, der unheimlich abwechslungsreich durchs Ohr pfeift, mit Midtempoparts, Überschallgeschwindigkeiten und schicken Breaks spielt und glänzt. Zu solchen Stücken grunzt Sänger Vladimir in meist tiefen Tonlagen, ab und an keift er aber auch oder setzt sein ultracoooles "Frosch-Auf-Reibeisen-Basis"-Organ ein...
So ist FLESHLESS nach zwei Jahren kreativer Pause ein superbes neues Album gelungen. Wahrscheinlich ist "To Kill For Skin" sogar ihre beste Scheibe bisher. Songs wie das schnelle 'Lifedrain' oder der Knaller 'Ordi Verminosum' legen jedenfalls diesen Verdacht nahe. Nur die relativ kurze Spielzeit von 33 Minuten trübt die blutig-meuchelnde Freude ein wenig. Aber das Problem von äußerst kurzen Spielzeiten kennen auch viele Ami-Bands und sehen es als Gütesiegel für ihre Qualität. Warum sollten sich FLESHLESS nicht auch an solch einer Denkweise orientieren? Denn wie bei vielen transatlantischen Death-Metal-Truppen ist das Ergebnis auf "To Kill For Skin" atemberaubend, schnell, brutal - und ein wenig progressiv sogar. Coole Scheibe!
Anspieltipps: Contract Of Blood, The Grudge Gear, Lifedrain
- Redakteur:
- Henri Kramer