FLOTSAM AND JETSAM - Flotsam And Jetsam
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2016
Mehr über Flotsam And Jetsam
- Genre:
- Speed / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.75
- Label:
- AFM
- Release:
- 20.05.2016
- Seventh Seal
- Life Is A Mess
- Taser
- Iron Maiden
- Verge Of Tragedy
- Creeper
- L.O.T.D.
- The Incantation
- Monkey Wrench
- Time To Go
- Smoking Guns
- Forbidden Territories
Eine grandiose Kombination von Härte und Melodie.
Dass eine Band ihr zwölftes reguläres Studioalbum nach sich selbst benennt, ist sehr ungewöhnlich. Vielleicht hat die hohe Klasse ihres neuen Materials FLOTSAM AND JETSAM zu diesem Schritt bewogen, denn die neue Scheibe zündet ein Feuerwerk von tollen Metalgranaten.
Schon der Eingangstitel 'Seventh Seal' haut mit seinem druckvollen Sound, der packenden Melodie, den beiden Leadgitarren und der wuchtigen Rhythmusgruppe rein. Nicht nur auf diesem Stück fällt auf, mit welcher Wucht, Schnelligkeit und Präzision Jason Bittner, der neue Mann an der Schießbude, zwischen den Rhythmen wechselt. Auch der röchelnde bis scheppernde Bass ist auf dem Album gut herauszuhören. Auf diesem knallharten Thrash-Fundament feuern die Gitarren pfeilschnelle, melodische Leadbreaks wie weiland in der NWoBHM ab. Wenn es hier überhaupt etwas zu kritisieren gibt, dann höchstens, dass bei einzelnen Nummern die Gesangsmelodie hinter den Leadgitarren zurückbleibt.
So erfreut uns die Band mit 'Taser', einem Thrashkracher mit Chören, mit der mitreißenden Hymne 'Iron Maiden' (Hier geht es um das mittelalterliche Foltergerät, natürlich singt man bei FLOTSAM AND JETSAM nicht plötzlich die Konkurrenz stark.), dann mit dem etwas düsteren Doppelschlag 'Verge Of Tragedy' und 'Creeper', das ein klein wenig an eine härtere Ausgabe von QUEENSRYCHE erinnert. Ohnehin weist Sänger Eric AK Knutson, letzter Mohikaner der Gründungsmannschaft, stellenweise eine gewisse stimmliche Ähnlichkeit zu deren Ex-Sänger Geoff Tate auf. Nebenbei fällt einem beim Durchhören der CD immer wieder auf, dass FLOTSAM AND JETSAM als in den 80ern entstandene Gruppe im Gegensatz zu vielen neueren Bands noch die Kunst des Intros beherrscht, d.h. die Fähigkeit, gleich mit den ersten paar Takten die Aufmerksamkeit des Hörers zu packen und das ganze Stück für ihn zu definieren.
Schließlich ist "Flotsam And Jetsam" keine dieser Scheiben, die einen zunächst mitreißen, in deren hinterem Drittel dann aber eine Handvoll Füller begraben liegen. So überzeugen auch gegen Ende noch das melodische 'Time To Go', der rasante Knaller 'Smoking Gun' bis hin zum über sechsminütigen Schließer 'Forbidden Territories', auf dem sich die Äxte noch mal austoben. Mit diesem Album haben FLOTSAM AND JETSAM und ihr Produzent Chris Collier (u.a. PRONG) einen Volltreffer gelandet.
Anspieltipps: Seventh Seal, Iron Maiden, Verge Of Tragedy, Forbidden Territories
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser