FORGOTTEN TOMB - Obscura Arcana Mortis: The Demo Years
Mehr über Forgotten Tomb
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Agonia Records
- Release:
- 03.02.2012
- Nightfrost
- Nefarious Nights
- Forgotten Tomb
- Obscura Arcana Mortis
- XXX
- Forgotten Tomb (live)
Voll auf die (Zwanzig)Zwölf!
Sollte 2012 tatsächlich die Welt untergehen, liefern uns die Italiener FORGOTTEN TOMB zumindest den richtigen Soundtrack dazu, indem sie ihre erste EP "Obscura Arcana Mortis" neu aufgelegt haben.
Bei den ganzen postrockigen und depressiven Klängen der letzten Alben hatte man schon vergessen, was für eine Urgewalt ihrer Musik mal innegewohnt hat. Damals stand die Kapelle noch unter alleiniger Verwaltung von Herrn Morbid und orientierte sich stark an norwegischen und schwedischen Vorbildern. Denn bei jedem Song wird aus allen Rohren geschossen, als gäbe es kein Morgen mehr. Lieder wie der Opener 'Nightfrost' und die Bandhymne 'Forgotten Tomb' können es locker mit skandinavischen Panzerdivisionen aufnehmen und sind trotzdem kein schwarzmetallischer Einheitsbrei. Das Organ von Herrn Morbid (um so häufiger man diesen Namen schreibt um so dämlicher klingt er) ist infernalisch und unmenschlich. Das Kreischen klingt unheimlich aggressiv und verfügt über den nötigen Druck, um eine höllische Atmosphäre zu erschaffen. Punktuell arbeitet man auch mit Glockenschlägen und tiefen Stimmen, die im Hintergrund gequälte Klagen von sich geben. Das lockert die EP angenehm auf und hält die Spannung stets aufrecht.
Der eigene und ganz individuelle Stil der Schwarzheimer aus Piacenza ist hier wenn überhaupt nur unterschwellig wahrnehmbar, nichtsdestotrotz macht "Obscura Arcana Mortis" mächtig viel Spaß und wird jeden True-Black-Metaller in Verzückung versetzen, was FORGOTTEN TOMB mit den letzten Alben wohl kaum noch gelungen ist. Als kleinen Bonus bekommt man im Unterschied zum Original auch noch den Bonus-Live-Track 'Forgotten Tomb', der 2004 aufgezeichnet wurde und bei dem man feststellt, dass auch ein Black-Metal-Promi wie Herr Morbid seine italienische Herkunft bei den englischen Ansagen nicht verleugnen kann. Allerdings finde ich Corpsepaint und Ansagen mit Akzent nicht erst seit Iblis mehr als kultig.
- Redakteur:
- Adrian Wagner