FOZZY - Chasing The Grail
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2010
Mehr über Fozzy
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Plastic Head (Soulfood Music)
- Release:
- 16.04.2010
- Under Blackened Skies
- Martyr No More
- Grail
- Broken Soul
- Let The Madness Begin
- Pray For Blood
- New Day's Dawn
- God Pounds His Nails
- Watch Me Shine
- Paraskavedekatriaphobia (Friday The 13th)
- Revival
- Wormwood
Frischer Wind aus Atlanta, Georgia, mit einem guten Mix aus Metal, Hardrock und ein wenig Alternative....und einem Ozzy-Double am Mikro.
"FOZZY"? Was ist denn das für ein Bandname? Hieß dieser zottelige Bär mit dem Halstuch und dem rosafarbenen Hut aus der "Muppet-Show" nicht so? Ach nein, der hieß ja „Fozzie“. Ah! FOZZY enthält im Namen "Ozzy"... und da hätten wir gleich den ersten Anknüpfungspunkt für eine halbwegs sinnvolle Einleitung. Die US-Amerikaner aus Atlanta, Georgia, haben mit ihrem Frontmann Chris "Jericho" Irvine einen Shouter in ihren Reihen, der stimmlich deutlich an Zitteraal Ozzy Osbourne erinnert. Zwar nicht so frappierend ähnlich wie Andy Alkman von HELLFUELED, aber Chris Irvine versteht es ziemlich gut, den Stil des Madman nachzuahmen. Kleine Randnotiz: der Mann ist hauptberuflich übrigens professioneller Wrestler.
Bevor ich mich stärker der musikalischen Seite widme, noch einige biographische Hinweise. FOZZY bestehen seit dem Jahr 2000 und die Amerikaner veröffentlichen mit "Chasing The Grail" ihr mittlerweile viertes Studiowerk. Und das entpuppt sich bereits beim Erstkontakt als sehr positive Überraschung.
Einfallsreich und druckvoll präsentiert sich die Truppe auf ihrem neuen Album. Stilistisch erinnert das ganze teilweise an neuere Sachen von OZZY OSBOURNE. Aber wie gesagt nur teilweise. Gerade die Hooklines und die lockere Melodieführung sorgen dafür, dass die Songs relativ leicht zugänglich sind. Hardrock-Elemente sind stets zugegen und auch ein gewisser Alternative-Einfluss macht sich phasenweise breit.
Zu den stärksten Titeln des Albums zählen zweifelsohne 'Under Blackened Skies' sowie der starke Quasi-Titeltrack 'Grail', der einen unwiderstehlichen Chorus besitzt. Außerdem noch sehr zu empfehlen: das Stück 'Martyr No More' mit seinem fetten Grundriff, für das Dimebag Darrell (R.I.P.) von PANTERA als Inspiration genannt werden könnte. Ein prominenter Gast veredelt hier übrigens das Gitarrensolo. Es ist Jeff Waters von ANNIHILATOR. Ob er wohl auch das halsbrecherisch betitelte 'Paraskavedekatriaphobia' mit erdacht hat? Das wuchtige Grundriff erinnert jedenfalls sehr an ANNIHILATOR.
Für eine angenehme Überraschung sorgen FOZZY mit dem Ohrwurm 'Broken Soul', der sogar radiotaugliche Qualitäten besitzt und bei dem eine Hammond-Orgel erklingt. Ruhig und stellenweise fast poppig liefern die US-Amerikaner hier ein starkes Stück Musik mit geradezu fluffigen und Ohrwurm-artigen Arrangements. Durchaus fein, das!
Mit "Chasing The Grail" haben FOZZY eine tolle Scheibe mit üppigen 65 Minuten Spielzeit aufgenommen, die viel Abwechslung bietet und vor allem auch ein breites Publikum potenzieller Fans ansprechen wird. Produziert wurde das Album ebenfalls vorzüglich vom Gitarristen und Hauptsongwriter der Band Rich "The Duke" Ward. Eine ordentliche Abfahrt bei scharfer Rechtsdrehung des Lautstärkereglers des HiFi-Equipments steht damit auf jeden Fall auf dem Plan. Obgleich die großen Hits noch nicht so dick gesät sind (von 'Grail' und 'Broken Soul' einmal abgesehen), kratzt "Chasing The Grail" trotzdem schon fast an acht Punkten. Wer sich für die Texte der Band interessiert, der darf sich auf ein interessantes Booklet mit Linernotes der Musiker freuen, die zu jedem Stück etwas zur Entstehung des Titels erzählen.
Ergo: Hört diesen Silberling einmal an. Es lohnt sich! Applaus dafür!
Anspieltipps: Grail, Broken Soul, Martyr No More, Under Blackened Skies
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Martin Loga