FUNERAL FOR A FRIEND - Conduit
Mehr über Funeral For A Friend
- Genre:
- Post Hardcore/Emo
- ∅-Note:
- 7.75
- Label:
- Distiller / Rough Trade
- Release:
- 08.02.2013
- Spine
- Conduit
- The Distance
- Best Friends And Hospital Beds
- Nails
- Death Comes To Us All
- Travelled
- Grey
- Sun-Less
- Elements
- High Castles
Mut zur Veränderung (irgendwie)
Nach den beiden eher rockigen Alben "Tales Don't Tell Themselves" und "Memory And Humanity" hat die "Young And Defenceless" EP sowie das darauf folgende Album "Welcome Home Armageddon" durch Härte überraschen können. So hart wie auf den beiden Veröffentlichungen klangen die Waliser FUNERAL FOR A FRIEND das letzte Mal 2003 auf der "Seven Ways To Scream Your Name" EP. Mit "Conduit" ändert man die musikalische Ausrichtung wieder einmal.
Poppiger wird allerdings nichts dadurch. Die elf Nummern bewegen sich bis auf 'High Castles' allesamt unter drei Minuten. Man erkennt auf "Conduit" deutlich die Liebe zum Hardcore und Bands wie MODERN LIFE IS WAR oder SINKING SHIPS. Sänger Matthew Davies-Kreye übernimmt durch Abgang von Drummer Ryan Richards die Vocals im Alleingang. Wo der ex-Drummer früher für das Gebrülle zuständig war muss nun Davies-Kreye ran. Dieser brüllt zwar nicht so aggressiv wie Richards früher, sondern shoutet eher in bester Hardcore-Manier. Den vakanten Platz am Drumkit übernahm übrigens vor den Aufnahmen Pat Lundy, der vormals bei RISE TO REMAINS, der eher unwichtigen Metalcore-Band um Bruce-Dickinson-Sohn Austin, trommelte.
Trotz der neuen Härte hat das einstige Emo-Flaggschiff Europas nichts verlernt, was gute Melodien angeht. 'The Distance' besticht durch seinen klasse Refrain. 'Best Friends And Hospital Beds' ist ein nicht weniger großes Highlight. Durch sein deftiges Metal-Riffing kann auch 'High Castles' überzeugen. Solch eine Strophe hätte ich auch gar nicht mehr von den Jungs erwartet. Die anderen Songs brauchen allerdings etwas länger um sich zu entfalten. Auch wenn Melodien und Hooklines da sind: Früher waren diese ein wesentlich größerer Bestandteil eines FUNERAL-FOR-A-FRIEND-Tracks. Wer sich auch schicke MAIDEN-Leadgitarren wie auf den ersten beiden Werken gefreut hat, wird sicherlich etwas enttäuscht hat. Man sollte 'Old Hymnes' vom letzten Album "Welcome Home Armageddon" als Beispiel für "Conduit" sehen. 'Old Hymnes' elf Mal hintereinander in etwa.
Auch wenn ich den Vorgänger etwas stärker finde, "Conduit" ist ein sehr gutes Album geworden. Es ist schön, dass die Band sich auch auf dem sechsten Album noch etwas traut und Mut zur Veränderung hat. Viele alte Fans sollten sich der Gruppe wieder annehmen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Sebastian Berning