FUNERAL WINDS - Sinisted Creed
Mehr über Funeral Winds
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Avantgarde Music
- Release:
- 29.01.2018
- The Road To Perdition
- Cursed Is This Pantheon Of Flesh
- The Arrival
- Sinister Creed
- Blood
- Black Moon Over Saturn
- Sekhmet
- Nunc Et In Hora Mortis Nostrae
Die Könige der Geduldsproben schlagen wieder zu
Hätten die Musiker von FUNERAL WINDS in ihren aktiveren Zeiten mit etwas mehr Nachdruck an ihrer Karriere gebastelt, könnten sie heute zu den einflussreichsten Gestalten der gesamten Black-Metal-Szene gehören. Allerdings ließ die Band im Anschluss an ihr Debütalbum "Godslayer Xul" wiederholt viel zu viel Zeit verstreichen, um einen gebührenden Nachfolger einzuprügeln - und immer dann, wenn doch mal wieder neuer Stoff produziert wurde, konnte sich kaum mehr jemand an die Band erinnern, weil schlichtweg zu viele spannende neue Combos den Sektor bereichert hatten.
Auch diesmal werden sich wohl nur noch einige Nostalgiker an das Vermächtnis der Niederländer erinnern, da mal wieder mehr als ein Jahrzehnt vergangen ist, seit FUNERAL WINDS zum letzten Mal ein Studio von innen gesehen hat. An der Durchschlagskraft der Band hat sich in dieser Zeit aber überraschendrweise nichts verändert; unsere westlichen Nachbarn prügeln und rasen immer noch mit einem Tempo voran, das an die rohen Ursprungsmomente der frühen 90er erinnert und somit einen Blick zurück in die Zeit ermöglicht, in der die Niederländer ihre ersten gemeinsamen Proben hatten. Gerade das erste Drittel von "Sinister Creed" ist von räudigen Highspeed-Attacken gezeichnet, die zwar nicht sonderlich viel Abwechslung einbringen, umgekehrt aber für eine klare Demonstration der elemanteren Inhalte der zweiten Welle bürgen. FUNERAL WINDS attackiert mit ähnlicher Entschlossenheit wie seinerzeit IMMORTAL und EMPEROR, gibt sich vielleicht nicht ganz so verspielt wie Letztgenannte, aber mindestens genauso brutal wie die Elite der nordischen Szene vor zweieinhalb Dekaden. Natürlich kann man hier sein Veto einlegen und vielleicht auch betonen, dass die Band immer noch im gestern lebt. Hört man dann aber schwarzmetallische Prügeloffensiven wie 'Cursed Is This Pantheon Of Flesh' oder 'Sinister Creed', wird man wohl kaum abstreiten, dass das Material Klasse hat und den Originalen in vielerlei Hinsicht in nichts nachsteht.
Abwechslung gibt es zum Schluss aber doch noch, wenn FUNERAL WINDS in 'Black Moon Over Saturn' die Einflüsse von MERCYFUL FATE mit dem rauen, ungehobelten Klang des eigenen Materials kombiniert und sich mal kurz aus der Brutalo-Maschinerie zurückzieht. Das hat Wirkung, das gefällt und bringt eine prima Alternative zu den ansonsten eigentlich einspurigen, in ihrer Ausdruckskraft aber doch sehr starken Black-Metal-Songs. Warum die Band jedoch geschlagene elf Jahre an dieser Platte gearbeitet hat, bleibt ein Rätsel - aber hoffentlich keines, das wir in weiteren elf Jahren erneut entschlüsseln müssen. Der verdiente Support könnte hier sicherlich Abhilfe schaffen!
Anspieltipps: Blaack Moon Over Saturn, Sinister Creed, Sekhmet
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes