GALAHAD - Seas Of Change
Mehr über Galahad
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Avalon Records / Just For Kicks
- Release:
- 26.01.2018
- Seas Of Change
- Dust (Extended Edit)
- Smoke (Extended Edit)
Ein Meilenstein
Vergleicht man den aktuellen GALAHAD-Output mit dem letzten Soloalbum des inzwischen zurückgekehrten Gitarristen Lee Abraham, kann man vielleicht nachvollziehen, warum der umtriebige Saitenschmeichler bei seinem bis dato vorläufig letzten Alleingang keine kreativen Energien mehr freisetzen konnte - denn all seine Kraft dürfte diesbezüglich in "Seas Of Change" geflossen sein. Der neue Silberling, der im Kern eigentlich nur aus dem knapp 43-minütigen Titelsong besteht, ist ein echtes Feuerwerk progressiver Musikkunst und tatsächlich eines der wenigen Monumentalepen in diese Sektor, welches in keiner Phase seiner vielen musikalischen Episoden irgendwelche Längen überbrücken muss - Anschauungsunterricht für jeden auch nur im Ansatz anspruchsvollen Szene-Act!
GALAHAD unterscheidet heuer auch nicht mehr zwischen ssymphonischem Prog und der eher klassischen, basischen Variante. Selbst die rockigeren DREAM THEATER-Sounds scheinen nicht mehr in allzu weiter Ferne, und dies kann man durchaus positiv verwerten, weil das Sextett sicherlich nicht daran interessiert ist, nachzuahmen, sondern lieber mit den bestmöglichen Inspirationen in ein Mammutprojekt wie "Seas Of Change" einsteigen wollte. Die Rückkehr Abrahams' ist dabei die eine Trumpfkarte, das Comeback des zuletzt 1990 aktiven Bassisten Tim Ashton die andere, sicherlich kaum weniger gewinnbringende. Das Ensemble hat sich neu gefunden, neu aufgestellt und bleibt doch den alten Traditionen zugewandt, die in 'Seas Of Change' nicht nur in einer Reihe butterweicher Breaks resultieren, sondern auch bei der Inszenierung der melodischen Parts zu Geniestreichen führen, die man von GALAHAD nicht mehr erwartet hätte. Bei den All-Time-Top-10 der ereignisreichsten und dennoch zugänglichsten Mega-Longtracks hat diese Nummer bereits jetzt einen sicheren Platz im oberen Mittelfeld gefunden!
Nicht zu vergessen sind aber auch die beiden übrigen Ausschnitte, die einerseits vom wunderbaren Gesang Stu Nicholsons' getragen werden, andererseits aber auch jene tollen Harmonien mitbringen, die auch im Titelsong für Gänsehaut sorgen. Es gibt wirklich nichts, was sich hier bemängeln ließe. Im Gegenteil: Mit "Seas Of Change" hat GALAHAD seine persönliche Sternstunde produziert und ein Album geschaffen, von dem nicht nur die Band noch lange zehren wird. Hoffentlich bleibt die bestehende Konstellation für längere Zeit bestehen, damit diese Legende auch in Zukunft noch solch bezaubernde Platten veröffentlichen kann!
Anspieltipp: Seas Of Change
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes