GALAHAD - When Worlds Collide
Mehr über Galahad
- Genre:
- Progressive Rock / Elektronik
- Label:
- Galahad / Avalon Records
- Release:
- 11.12.2015
- Lady Messiah 2015
- The Chase 2015
- City Of Freedom 2015
- Chamber Of Horrors 2015
- Dreaming On The Inside 2015
- Room 801, 2015
- Ocean Blue 2015
- Don't Lose Control 2015
- Karma For One 2015
- Exorcising Demons 2015
- Empires Never Last 2014
- Sleepers 2012
- Richelieu's Prayer 2012
- 21st Century Painted Lady 2014
- Bug Eye 2014
- Singularity
- Guardian Angel
- Seize The Day [Single Mix]
- This Life Could Be My Last 2014
30 Jahre GALAHAD. Ein Blick zurück - und nach vorn?
Im vergangenen Jahr konnte die britische Prog-Truppe GALAHAD ihr dreißigjähriges Bestehen feiern und brachte aus diesem Anlass den Rückblick "When Worlds Collide" heraus. Dabei handelt es sich aber nicht um ein Sortiment altbekannter Aufnahmen, sondern überwiegend um Neueinspielungen von Stücken aus verschiedenen Phasen der Bandhistorie, was den Albumtitel erklärt. Auch wenn die Band GALAHAD nun 30 Jahre auf dem Buckel hat, dauerte es anfangs noch einige Jahre, bis die Gruppe ihre erste CD veröffentlichen konnte. Vorher sind allerdings schon einige Singles und Kassetten erschienen, und auch aus dieser frühen Zeit sind Titel auf "When Worlds Collide" gelandet.
Der erste Silberling des Doppelalbums enthält Neuaufnahmen von Stücken der 80er und 90er Jahre, die 2015 für "When Worlds Collide" entstanden sind. Darunter ist mit 'City Of Freedom' auch ein erstmals veröffentlichter Titel. Auf der zweiten CD befinden sich Neueinspielungen verschiedener Tracks, die in den letzten Jahren etwa für Singles entstanden sind, sowie eine Handvoll jüngerer Stücke. Was beim Anhören des Albums durchweg auffällt, ist das Gespür der Gruppe für Melodien wie für eine interessante Strukturierung gerade der Long-Tracks. Mehr als einmal drängt sich die Vermutung auf, dass die Band in ihrer Frühzeit von Fish-MARILLION beeinflusst worden ist.
Die neuen Fassungen bieten mit den heutigen technischen Möglichkeiten einen volleren Sound, besonders bei den älteren Nummern. Andererseits zeigt sich die Tendenz GALAHADs der letzten Jahre, einen organischen Rocksound durch den Einsatz von Elektronik zu relativieren. Gerade bei den Hintergrundchören fragt man sich wiederholt, ob diese elektronisch bearbeitet oder gar generiert worden sind. Gleich zu Anfang bei 'Lady Messiah' lassen sich Stärken und Schwächen der Neuinterpretationen gut feststellen. Meist bleibt die Elektronik halbwegs dezent und beeinträchtigt die Gitarren nicht. Was allerdings massiv nervt, ist die Neigung, das ganze bei einigen Nummern regelrecht in Techno abgleiten zu lassen. Anstatt froh zu sein, dass diese 90er-Jahre-Unsitte verdientermaßen im Orkus versunken ist, gräbt die Band den Kadaver wieder aus und leistet den betroffenen Stücken damit einen Bärendienst. Das melodisch-dramatische 'Chamber Of Horrors' ist dadurch sicher nicht besser geworden. Ebenso wurden etwa 'Ocean Blue' oder 'Bug Eye' eher verschlimmbessert. Die Stärken der Musik kommen dagegen besonders dann zur Geltung, wenn man echte Instrumente hört, wie etwa die gleißende Gitarre, die nicht-elektrischen Tasteninstrumente bei 'Dreaming From The Inside' und 'Richelieu's Prayer' oder die Querflöte bei 'Karma For One'. (Nur nebenbei: Ein augenzwinkernder Verweis auf 'Dharma For One' von JETHRO TULL?)
"When Worlds Collide" richtet sich offenkundig an Fans von GALAHAD, die schon das eine oder andere Album der Band im Regal stehen haben, ein paar Lücken schließen möchten und bei bereits bekannten Stücken kaum Duplikate riskieren. Ob sich die Musiker selbst damit einen Gefallen getan haben, ist eine andere Frage. Auf der CD-Hülle ist übrigens die Reihenfolge der Titel der ersten CD durcheinandergeraten, nebenstehende Liste dürfte richtig sein.
- Redakteur:
- Stefan Kayser